Hans, der König der Insel

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Dieser Debütroman von Dirk Gieselmann hat es in sich, ein richtig gutes Buch. Es ist ein Roman über einen Mann, der nicht das sein dürfte was er im Grunde war: ein Einsiedler und glücklich mit sich selbst in der Natur. Die Natur verortet auf einer einsamen Insel in einem Binnensee, sein persönliches Paradies. Es geht um Hans Roleder, der mit 10 Jahren mit seinen Eltern auf diese Insel zieht. Sein Vater übernimmt das Amt des Schafshüters auf dieser Insel nachdem der vorherige an Kriegswunden leidende Schäfer verstarb. Die Geschichte scheint Ende der 1950er Jahren/zu Beginn der 1960er angesiedelt zu sein.
Dirk Gieselmann schreibt sprachgewaltig. Nicht nur das Verschmelzen von Junge und Natur ist wunderbar beschrieben, auch wenn er dann die Insel verlassen muss auf Grund der Schulpflicht und „seiner“ Insel entrissen wird. Diese Ausgrenzung und das Aberkennen von Freude am Alleinsein ist prägnant und treffend portraitiert. Die Gesellschaft ein nromiertes Bild wie ein Kind, wie ein heranwachsender Mann zu sein hat und er, Hans, ist es nicht. Er, der König der Insel, möchte nur wieder an seinen Sehnsuchtsort.
Fazit: Ein wirklich starkes Debüt, dass sprachlich glänzt und eine einfühlsame Geschichte erzählt.