Sprachgewaltig

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Hans ist der Sohn schweigsamer und erschöpfter Eltern, die sich von dem Leben, das Ihnen zusetzt, verabschieden wollen und sie ziehen mit ihrem zehnjährigen Sohn auf die Insel im See, weg von allem.
Für Hans beginnt die schönste Zeit des Lebens: die Insel erkunden, sie wird sein Reich, er kann die die Stille entdecken und sich in ihr wohlfühlen und frei fühlen. Sein Wissen bezieht er aus der Erfahrung und Beobachtung der Umgebung, gemeinsam mit seinem hier Hund Bull.
Das Ganze ist in kurze Sätzen gefasst, knapp und klar die Sprache in einer überschaubaren Welt, die für Hans aber alles ist. Und das spiegelt sich in der Sprache wieder. Dirk Gieselmann gelingt das auf faszinierende Weise,
sprachlich poetisch und dicht.
Zugleich entdeckt man beim Lesen die Langsamkeit, die Ruhe, nimmt sich Zeit für die philosophischen Fragen.
Dann kommt der Einbruch, er wird mehr oder weniger mit behördlicher Gewalt herausgerissen und erlebt eine harte Zeit, die auch für den Leser teilweise schwer zu ertragen ist, doch Hans läßt sich nicht brechen und nach einigen Wanderjahren auf dem Festland kehrt er zur Insel zurück und kehrt in sein Inselleben zurück, einsam zwar, aber doch alles umfassend, was Leben auf der Insel und ihn, Hans, ausmacht.
Mich hat dieses kleine, feine, zarte und melancholische Buch sehr fasziniert und irgendwie auch beglückt. Ja, es ist ein Geschenk an den Leser!