Sprachliches Meisterwerk

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Ich bin immer noch ganz verzaubert von Dirk Giselmanns Roman „Der Inselmann“. Ist der Mann auf der Insel ein Mythos, eine moderne Sage oder gibt es ihn wirklich?

Als er 10 Jahre alt ist, zieht Hans mit seinen Eltern auf eine kleine Insel mitten in einem See und findet dort seine Zuflucht, sein Refugium, seine Heimat, die ihm vom plötzlichen Auftauchen des Schulmeisters jäh genommen wird.

Eine dramatische Geschichte, ein modernes Märchen, das von Dirk Gieselmann so ruhig, so melancholisch, so einfühlsam und dennoch mit einer Intensität erzählt wird, dass man ihm gebannt bis zum letzten Wort lauscht. Die Figuren sind so außergewöhnlich, mit ihren Eigenheiten so besonders und doch authentisch.

Was den Roman aber, neben der ungewöhnlichen Story, zu etwas ganz Besonderem macht, ist vor allem Gieselmanns geniales Sprachtalent. Der Text liest sich fast wie ein Gedicht oder gar wie eine Melodie, jedes Wort scheint wohl überlegt und fügt sich zu einem literarischen Hochgenuss. Was bei mir so pathetisch klingt, ist eben in einer Rezension kaum zu erklären. Deswegen: Lest dieses wunderbare Buch!