FSK 18
Zu aller erst ein Hinweis: ACHTUNG! Dieses Buch enthält Inhalte und Formulierungen, die Sie belasten könnten. In diesem Thriller häufen sich Morde, irischer Humor, Drogen, expliziteste sexuelle Gewalt und Literatur. Ernst: Das hier ist ganz klar FSK 18.
Einer von zwei Protagonisten dieses spannenden Spionageplots ist Frank Ryan (auf Irisch: Proinsias Ó Riain); geboren am 11. September 1902, gestorben am 10. Juni 1944. Ryan, ursprünglich Journalist von Beruf, führte die irische Brigade im Spanischen Bürgerkrieg und kämpfte mit Irisch-Republikanischen Armee im Irischen Bürgerkrieg. Nach seiner Gefangennahme durch italienische Nationalisten wurde er erst zum Tode verurteilt, dann aber zu 30 Jahren Gefängnis begnadigt. 1940 holten ihn die deutschen Behörden des Dritten Reiches nach Berlin, um den Nationalsozialisten als Spion zu dienen.
Dagegen fällt sein literarisches Gegenüber nachgerade blass aus. Adrian de Groot alias Johannes Grotius alias Emil Fluss. Offizier im militärischen Abwehrdienst, im Innersten aber Nazigegner. Grotius ist von den Behörden offiziell als Übersetzer und Dolmetscher eingesetzt, daher ist er oft sehr nah an der Macht. 1940 hat er die Aufgabe, ausländische Spione, die für das Reich arbeiten, zu betreuen und für die Einsätze zu schulen. Ein internationales faschistisches Ausländercamp.
Und alsbald finden sich Ryan und Grotius in einer mehr als komplizierten erotischen (Liebes -?)beziehung. Als ob das Ding mit der Spionage nicht schon anstrengend und gefährlich genug wäre.
Dem Leser, der Leserin wird strukturell einiges zugemutet. Es empfiehlt sich, für den Start ins Buch auf Schlag Zeit für die ersten 100 Seiten zu haben. Erst mal reinkommen.
Das Setting klingt reizvoll. Im September 1945 werden im zerbombten Berlin zwei Manuskripte gefunden. Beide schildern das „Leben und Wirken“ von Frank Ryan von der Freilassung aus dem Gefängnis bis zu seinem Tod.
Das eine sind die Tagebuchaufzeichnungen von Grotius, der seine Beziehung zu „Pike“ wie er Ryan nennt, schildert. Das andere ist eine Darstellung der Taten des Iren aus der Perspektive seines keltischen Alter Egos, Finn Mc Cool. Erst dauert es eine Weile, die beiden Textstränge so zusammenzuführen, dass wir Leser begreifen, wie die kommenden 400 Seiten funktionieren. Dann wird es ein großes Lesevergnügen. Von Vorteil ist jeweils ein Schuss Geschichtskenntnis zum Dritten Reich und Affinität zur irischen Welt der Feen, Kobolde und weiterer mythischer Gestalten.
Welche Ziele und Aufträge hat Ryan wirklich und von wem? Welche Pläne hat Grotius mit Ryan, und wie schlägt er sich selbst in der Verwaltung des langsam aber sicher zugrunde gehenden Dritten Reiches.
Je weiter die Handlung fortschreitet, desto irrwitziger werden die Wendungen und Verschlingungen des Plots. Niemand im Cast ist letztendlich der oder die, als der er oder sie nach außen erscheint. Ein großes Vergnügen.
Kritikpunkt: s.o. – es gibt für meinen Geschmack mit fortschreitender Handlung einfach zu viel schwulen Sex und zu viel Gewalt. „Viel hilft viel.“ - hilft eben doch nicht.
Einer von zwei Protagonisten dieses spannenden Spionageplots ist Frank Ryan (auf Irisch: Proinsias Ó Riain); geboren am 11. September 1902, gestorben am 10. Juni 1944. Ryan, ursprünglich Journalist von Beruf, führte die irische Brigade im Spanischen Bürgerkrieg und kämpfte mit Irisch-Republikanischen Armee im Irischen Bürgerkrieg. Nach seiner Gefangennahme durch italienische Nationalisten wurde er erst zum Tode verurteilt, dann aber zu 30 Jahren Gefängnis begnadigt. 1940 holten ihn die deutschen Behörden des Dritten Reiches nach Berlin, um den Nationalsozialisten als Spion zu dienen.
Dagegen fällt sein literarisches Gegenüber nachgerade blass aus. Adrian de Groot alias Johannes Grotius alias Emil Fluss. Offizier im militärischen Abwehrdienst, im Innersten aber Nazigegner. Grotius ist von den Behörden offiziell als Übersetzer und Dolmetscher eingesetzt, daher ist er oft sehr nah an der Macht. 1940 hat er die Aufgabe, ausländische Spione, die für das Reich arbeiten, zu betreuen und für die Einsätze zu schulen. Ein internationales faschistisches Ausländercamp.
Und alsbald finden sich Ryan und Grotius in einer mehr als komplizierten erotischen (Liebes -?)beziehung. Als ob das Ding mit der Spionage nicht schon anstrengend und gefährlich genug wäre.
Dem Leser, der Leserin wird strukturell einiges zugemutet. Es empfiehlt sich, für den Start ins Buch auf Schlag Zeit für die ersten 100 Seiten zu haben. Erst mal reinkommen.
Das Setting klingt reizvoll. Im September 1945 werden im zerbombten Berlin zwei Manuskripte gefunden. Beide schildern das „Leben und Wirken“ von Frank Ryan von der Freilassung aus dem Gefängnis bis zu seinem Tod.
Das eine sind die Tagebuchaufzeichnungen von Grotius, der seine Beziehung zu „Pike“ wie er Ryan nennt, schildert. Das andere ist eine Darstellung der Taten des Iren aus der Perspektive seines keltischen Alter Egos, Finn Mc Cool. Erst dauert es eine Weile, die beiden Textstränge so zusammenzuführen, dass wir Leser begreifen, wie die kommenden 400 Seiten funktionieren. Dann wird es ein großes Lesevergnügen. Von Vorteil ist jeweils ein Schuss Geschichtskenntnis zum Dritten Reich und Affinität zur irischen Welt der Feen, Kobolde und weiterer mythischer Gestalten.
Welche Ziele und Aufträge hat Ryan wirklich und von wem? Welche Pläne hat Grotius mit Ryan, und wie schlägt er sich selbst in der Verwaltung des langsam aber sicher zugrunde gehenden Dritten Reiches.
Je weiter die Handlung fortschreitet, desto irrwitziger werden die Wendungen und Verschlingungen des Plots. Niemand im Cast ist letztendlich der oder die, als der er oder sie nach außen erscheint. Ein großes Vergnügen.
Kritikpunkt: s.o. – es gibt für meinen Geschmack mit fortschreitender Handlung einfach zu viel schwulen Sex und zu viel Gewalt. „Viel hilft viel.“ - hilft eben doch nicht.