Wer hat Recht?

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Peter Mann, der an der Stanford University unterrichtet, ist ein fantastischer Erzähler. Bereits mit seinem Debütroman "Der Ire" beeindruckt er sehr. Das Cover ist sehr passend zur erzählten Geschichte gehalten. Ein Mann mit Hut und Trench, dessen Gesicht im Dunklen liegt, steigt eine Treppe hinab. Das Ganze ist in Grautönen - mit Ausnahme der Schrift gehalten und stimmt gut auf die etwas nebulöse Geschichte ein. Im September 1945 werden im zerbomten Berlin zwei Manuskripte gefunden, die beide um die zentrale Figur eines irischen Spions kreisen. Das eine Manuskript geht von den Tagebuchaufzeichnungen des deutschen Offiziers Adrian de Groot aus, der sich als fanatischer Nazigegner offenbart und zu Frank Pike auch eine erotische Beziehung pflegte. Das andere Manuskript hat als Grundlage die Domumente Pikes. Und genau das ist der springende Punkt: Wem schenkt man mehr Glauben? Und genau darin liegt die hohe Erzählkunst von Mann, sprachlich, stilitisch und inhaltlich dem Leser zwei ineinander verzahnte Erzählungen zu bieten und ihn entscheiden zu lassen, wem er glaubt! Absolut eine Leseempfehlung.