anders als erwartet

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coffee2go Avatar

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Der Roman hat zu Beginn mein Interesse erweckt und auch die Geschichte rund um das gefundene Baby am Meer hat sich faszinierend aufgebaut und weiterentwickelt. Spannend finde ich, wie sich die gesamte Dorfgemeinschaft eingebracht hat, aber dann doch bald auch wieder die Verantwortung gerne an Ambrose und Christine übertragen hat, die den Jungen adoptieren wollten. Zwischenzeitlich war mir die Handlung zu stark von der Fischerei und den äußerst umfangreichen Schilderungen über die Schiffsfahrten geprägt. Auch die spirituellen Handlungen von Brendan finde ich nicht so überzeugend. Die Familiengeschichte wiederum hat mir sehr gut gefallen, hier hätte ich gerne noch mehr erfahren, vor allem auch aus der Kindheit von Christine. Sehr gelungen finde ich den Konkurrenzkampf der beiden Brüder, wie jeder damit umgeht und wie sich beide im Laufe der Zeit entwickeln. Interessant finde ich auch, wie eine kleine Veränderung, die gesamte Ordnung und alle Abläufe aus dem Takt bringt und dann wiederum neu ausverhandelt und sortiert werden muss. Die Begleitung der Familie über den Zeitraum von zwanzig Jahren finde ich kurzweilig, die Fischergeschichten waren teilweise langwierig und hätten für meinen Geschmack nicht so umfangreich ausfallen müssen. Insgesamt bin ich eher überrascht, in welche Richtung sich der Roman entwickelt hat, dies hätte ich nicht in dieser Weise erwartet.