Authentische Einblicke in eine vom Fischfang geprägte Region und Gemeinschaft an der irischen Küste
Als in den 1970ern an der irischen Küste ganz in der Nähe eines kleinen, ursprünglichen Fischerortes ein Neugeborenes in einem Fass gefunden wird, ist die Aufregung groß. Schnell ranken sich in der eingeschworenen, abgelegenen Gemeinschaft Erzählungen und Mutmaßungen über das Auffinden und die Herkunft des Kindes - des Jungen aus dem Meer.
Im gleichnamigen Roman zeichnet der Autor ein Porträt einer autochthonen Gemeinschaft in der Donagal Bay. Im Mittelpunkt die Familie Bonnar: Mutter Christin, Vater Ambros und der kleine Declan. Als der Säugling am Strand gefunden wird, zögert die Familie nicht lange und nimmt den Jungen als zweites Kind in die Familie auf.
Gemeinsam mit der Erzählstimme, die als eine Art Chronist und selbst Mitglied der Gemeinschaft aus dieser heraus über die Ereignisse berichtet, sie und die Bewohnerinnen und Bewohner ausdeutet, begleiten wir den Lebensweg des Jungen aus dem Meer und damit auch der Familie Bonnar und der ganzen Region über knapp 20 Jahre.
Der kleine Ort in der Donegal Bay bleibt von der europäischen Geschichte und Politik nicht unberührt. Der anfängliche Erfolg und das Auskommen der Familie, wie vieler anderer Familien im Ort, verdankte sich dem Fischfang, der jedoch bald durch unglückliche Entscheidungen Ambros und europäischen Regelungen zu Fangquoten versiegt. Die sich verschärfende Armut der Familie Bonnar ist exemplarisch für die Gemeinschaft des Ortes, in der Wohlstand zunehmend ungleich verteilt ist, einige wenige viel, und viele immer weniger haben und am Existenzminimum leben.
Dies belastet auch die Familiendynamik. Die einst enge Beziehung zwischen Christin und Ambros wird durch die Existenznot auf die Probe gestellt und auch die Kinder bleiben nicht unberührt von den Existenzsorgen der Familie. Die Beziehung zwischen den Brüdern ist seit jeher angespannt und vom Ringen um die Zuneigung und Aufmerksamkeit der Eltern und Rivalität bestimmt. Brandon, der eher zurückgezogen lebt und Declan, der Brandon offen ablehnt und in ihm keinen echten Bruder sondern einen Eindringling in sein Familienleben sieht.
Declan und Brendan so unterschiedlich wie sie sind, hadern beide mit den Zwängen der Gemeinschaft und versuchen auf ihre Art sich selbst auszudrücken und ihren Weg zu finden und gemäß ihrer wahren Talente zu leben.
Der Junge aus dem Meer offeriert authentische Einblicke in das Leben einer Dorfgemeinschaft an der irischen Küste mit einer feinen Beobachtung für all die Eigenheiten und Traditionen, die sich in solchen eingeschworenen Gemeinschaften herausbilden. Ich persönlich mag den unaufgeregten, lakonischen Stil des Autors. Für mich hatte der Roman jedoch leider ein paar Längen und wurde trotz des eingängigen Erzählstils von einer recht melancholischen Grundstimmung durchzogen. Gerade diese spiegelt andererseits auch die Stimmung der Menschen und der Region im Roman wider.
Im gleichnamigen Roman zeichnet der Autor ein Porträt einer autochthonen Gemeinschaft in der Donagal Bay. Im Mittelpunkt die Familie Bonnar: Mutter Christin, Vater Ambros und der kleine Declan. Als der Säugling am Strand gefunden wird, zögert die Familie nicht lange und nimmt den Jungen als zweites Kind in die Familie auf.
Gemeinsam mit der Erzählstimme, die als eine Art Chronist und selbst Mitglied der Gemeinschaft aus dieser heraus über die Ereignisse berichtet, sie und die Bewohnerinnen und Bewohner ausdeutet, begleiten wir den Lebensweg des Jungen aus dem Meer und damit auch der Familie Bonnar und der ganzen Region über knapp 20 Jahre.
Der kleine Ort in der Donegal Bay bleibt von der europäischen Geschichte und Politik nicht unberührt. Der anfängliche Erfolg und das Auskommen der Familie, wie vieler anderer Familien im Ort, verdankte sich dem Fischfang, der jedoch bald durch unglückliche Entscheidungen Ambros und europäischen Regelungen zu Fangquoten versiegt. Die sich verschärfende Armut der Familie Bonnar ist exemplarisch für die Gemeinschaft des Ortes, in der Wohlstand zunehmend ungleich verteilt ist, einige wenige viel, und viele immer weniger haben und am Existenzminimum leben.
Dies belastet auch die Familiendynamik. Die einst enge Beziehung zwischen Christin und Ambros wird durch die Existenznot auf die Probe gestellt und auch die Kinder bleiben nicht unberührt von den Existenzsorgen der Familie. Die Beziehung zwischen den Brüdern ist seit jeher angespannt und vom Ringen um die Zuneigung und Aufmerksamkeit der Eltern und Rivalität bestimmt. Brandon, der eher zurückgezogen lebt und Declan, der Brandon offen ablehnt und in ihm keinen echten Bruder sondern einen Eindringling in sein Familienleben sieht.
Declan und Brendan so unterschiedlich wie sie sind, hadern beide mit den Zwängen der Gemeinschaft und versuchen auf ihre Art sich selbst auszudrücken und ihren Weg zu finden und gemäß ihrer wahren Talente zu leben.
Der Junge aus dem Meer offeriert authentische Einblicke in das Leben einer Dorfgemeinschaft an der irischen Küste mit einer feinen Beobachtung für all die Eigenheiten und Traditionen, die sich in solchen eingeschworenen Gemeinschaften herausbilden. Ich persönlich mag den unaufgeregten, lakonischen Stil des Autors. Für mich hatte der Roman jedoch leider ein paar Längen und wurde trotz des eingängigen Erzählstils von einer recht melancholischen Grundstimmung durchzogen. Gerade diese spiegelt andererseits auch die Stimmung der Menschen und der Region im Roman wider.