Sei gut zu deinem Bruder
Im Mittelpunkt dieses Familienromans steht der Konflikt zweier Brüder in einem irischen Fischerdorf, von denen die Eltern Ambrose und Christine einen als Findelkind adoptierten. Vom Eintreffen Ambroses in der Stadt und seiner Begegnung mit Christine an geht es für die beiden persönlich und wirtschaftlich bergauf, auch durch die Initiative und Schaffenskraft des jungen Mannes, bis sich die ökonomischen Umstände, bedingt durch EU-Regelungen und den Zwang zur Konzentration in immer größere Unternehmen seinen Erfolg kippen lassen und die Gemeinschaft in Mitleidenschaft ziehen. Dabei lockt in der Ferne ein imaginäres Rockall: "Alle Mühen und Sorgen fallen von einem ab."
Christines pflegebedürftiger Vater nimmt zusammen mit ihrer Schwester Phyllis weitere Kapazitäten in Anspruch, und dauernd müssen sie die Balance finden zwischen Effizienz und Ethos. Parallel dazu verläuft das Schicksal der Gemeinde, die wie ein Chor der antiken Tragödie als anonymes "Wir" den Hergang erzählt und kommentiert und dabei originalgetreu die bodenständige Mentalität der irischen Landbevölkerung verdeutlicht.
Bei der Zeichnung der komplexen Charaktere vermeidet Carr jegliche Schwarz-Weißmalerei, anekdotische Begebenheiten lassen die Leser sich in die jeweilige Wesensart einfühlen und geben niemals einem Einzelnen die Schuld am Unfrieden, der oftmals unvorhersehbare Wendungen nimmt. Durch die tiefe Mitmenschlichkeit und die praktizierte Hilfsbereitschaft hat mich das Buch nachhaltig berührt.
Christines pflegebedürftiger Vater nimmt zusammen mit ihrer Schwester Phyllis weitere Kapazitäten in Anspruch, und dauernd müssen sie die Balance finden zwischen Effizienz und Ethos. Parallel dazu verläuft das Schicksal der Gemeinde, die wie ein Chor der antiken Tragödie als anonymes "Wir" den Hergang erzählt und kommentiert und dabei originalgetreu die bodenständige Mentalität der irischen Landbevölkerung verdeutlicht.
Bei der Zeichnung der komplexen Charaktere vermeidet Carr jegliche Schwarz-Weißmalerei, anekdotische Begebenheiten lassen die Leser sich in die jeweilige Wesensart einfühlen und geben niemals einem Einzelnen die Schuld am Unfrieden, der oftmals unvorhersehbare Wendungen nimmt. Durch die tiefe Mitmenschlichkeit und die praktizierte Hilfsbereitschaft hat mich das Buch nachhaltig berührt.