Der Kaffeedieb

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kindder80er Avatar

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Obediah Chalon kann einem auf den ersten Blick unsympathisch erscheinen: Seine Spekulationen an der Börse finanziert er mit gefälschten Wechselscheinen und betrügt so sein direktes Gegenüber, um sich selbst zu bereichern. Als sich ein allzu sicherer Tipp, wegen dem er sich besonders weit aus dem Fenster lehnt, spektakulär in die Hose geht, muss er nach Holland flüchten. Dort fängt er wieder von vorne an, aber auch dort scheitert er irgendwann an seiner Gier, weil er nicht mit dem bescheidenen Wohlstand leben kann, den er schon erreicht hat.

Er wird ins Gefängnis geworfen, aus dem ihn ein mehr oder minder zwielichtiger Herr in letzter Minute freikauft. Diese Tat geschah nicht aus reiner Herzensgüte, denn Obediahs Ruf eilt ihm voraus. Der Herr benötigt Obediah, um den Türken ihren Kaffee zu stehlen. Genauer gesagt die Setzlinge, damit die Holländer ihren eigenen Kaffee anbauen können um vom teuren Gesöff zu profitieren.

Obediah ist wie gesagt ein Gauner, aber irgendwie mochte ich ihn trotzdem. Im Laufe der Leseprobe wuchs er mir ans Herz und ich möchte nicht ausschließen, dass ich während seines bevorstehenden Kaffeeraubzuges mit ihm mit fiebern werde. ;-)

Der Schreibstil liest sich angenehm und nicht allzu "historisch" mit unverständlichen Satzkonstruktionen. Alles ist leicht verständlich und die zum Teil gut recherchierten Umstände damals sind informativ und interessant.