Geschäfte mit Kaffee und Gewürzen

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Obediah Chalon ist ein raffinierter Geschäftemacher, der das Gras wachsen hört. Neben seinem Steckenpferd, der Naturphilosophie, sammelt er allerlei Raritäten, experimentiert in seiner Dachkammer und betätigt sich darüber hinaus als Dokumentenfälscher. Kaffeehäuser spielen in seinem Leben eine wichtige Rolle; denn dort erfährt er von einlaufenden Schiffen aus aller Herren Länder und dem Preis der Waren, die sie geladen haben.

Der Handel mit Gewürzen aus Südostasien und mit Kaffee ist am Ende des 17. Jahrhunderts ein ziemliches Wagnis. Schiffe können verloren gehen, ihre Ladungen verderben und die Preise sind dementsprechend schwer zu kalkulieren. Conrad de Grebber scheint exakt ein Schlitzohr wie Chalon für seine geplanten Geschäfte zu brauchen. Der Niederländer will die Türken aus dem Kaffeehandel drängen und damit ihr Handelsmonopol brechen.

Tom Hillenbrands Held Obediah lebt zu einer Zeit, als Segelschiffe aus Ostindien ungeduldig erwartet wurden und man nie sicher sein konnte, ob Schiff und Mannschaft heil wieder im Heimathafen ankommen würden. Geräusche aus Häfen und Lagerhäusern, die Gerüche kostbarer Gewürze und die Sprache von Händlern und Geschäftemachern führen die Leser dieses historischen Abenteuerromans in eine fremde, faszinierende Welt. Ob Conrad de Grebber seine Pläne mit dem Kaffeeanbau auf eigene Rechnung in die Tat umsetzen kann, darüber möchte ich gern mehr lesen.