Kaffeeanbau auf dem Polder

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Nach den guten Krimis über den Luxemburger Koch Xavier Kieffer nun also ein historischer Roman von Tom Hillenbrand. "Der Kaffeedieb" braucht einige Zeit, bis es wirklich um das Thema geht. Zunächst wird jedoch das umtriebige Leben von Obediah Chalon in London geschildert. Er ist in den Kaffeehäusern des Jahres 1683 wohlbekannt, wenn er auch seit Jahren um jeden Pfennig kämpfen muss. So ist er auf die Idee gekommen, Wechsel einer bekannten Amsterdamer Bank zu fälschen, um Nelkenanteile zu kaufen. Diese sollen seiner Meinung nach schnellstmöglich im Preis steigen, sind doch die letzten Vorräte in Wien gelagert. Und Wien droht von den Türken eingenommen zu werden, wodurch es zu weiteren Lieferengpässen käme.
Durch ein unerwartetes Eingreifen der polnischen Kräfte wird jedoch Wien gerettet - und Chalon fliegt auf. Er flieht nach Amsterdam, wo er allerdings kurze Zeit später verhaftet und ins Tuchthuis (also Zuchthaus) kommt. Er weigert sich allerdings, die harte Arbeit dort mitzutun, worauf ihm Folter angedroht wird. Nur knapp entkommt er dem Tod, weil er von einem Vertreter der Vereinigten Ostindischen Companie befreit wird, um in einem neuen, aufregenden Projekt mitzutun. Es geht um Kaffee, das braune Gold, das zukünftiig in Holland angebaut werden soll. Doch dazu müssen die Niederländer erst einmal an die Pflanzen kommen.

Bis es zum titelgebenden "Kaffee" kommt, dauert es knapp 45 Seiten. Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist sicherlich ingeressant, aber auch leicht langwierig. Man ist versucht, den Autoren anzutreiben und zuzurufen: Nun komm mal zum Punkt. Ich denke auch, dass die verschiedenen Figuren, die in diesem Präludium auftreten, nicht wichtig für die Geschichte sind. Die eigentliche Story klingt jedoch äußerst interessant, mal schauen, was daraus wird.