Obediah, der Möchte-gern-Wissenschaftler

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evelynm Avatar

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Die mit 52 Seiten recht umfangreiche Leseprobe ist nicht ganz einfach zu lesen, da sie gespickt ist mit Begriffen aus der Zeit des 17. Jahrhunderts und zudem noch mit niederländischen Wörtern. Tom Hillenbrand entführt uns mit seinen ausführlichen Ortsbeschreibungen und der politischen Verhältnisse in die Epoche von Louise XIV. Seinen Schreibstil würde ich als etwas nüchtern bezeichnen, was mir aber ganz passend scheint.
Im Roman „Der Kaffeedieb“ geht s um Obediah Chalon, einen englischen Adligen, der verarmt lebt. Er widmet sich verschiedenster Wissenschaften und ist ein großer Sammler von Traktaten und allerlei Werkzeugen. Seinen Lebensunterhalt bestreitet er mit großen Ideen, deren Umsetzung leider nicht legal ist. So kommt es, dass er durch einen Wechselbetrug zwar kein Geld verliert, aber aus London fliehen muss. Er landet in Amsterdam, wo er erneut sein Glück auf die Probe stellt. Dieses Mal scheitert er nicht nur, sondern landet in einer Besserungsanstalt, wo er zu körperlicher Arbeit gezwungen werden soll. Er widersetzt sich und wird dafür hart bestraft. Nachdem er bei einer Wasserfolter beinahe sein Leben verliert, wird er zu einem der Köpfe der Ost-India-Kompanie, Conrad de Grebber, gerufen. Dieser betraut ihm – dank seiner vielfältigen Fähigkeiten – mit der Aufgabe, Kaffeeschösslinge aus der Türkei zu rauben, um in Amsterdam Kaffee anbauen und somit das Kaffeemonopol des Sultans von Mocha zu umgehen.
Die Geschichte um Obediah Chalon, der immer wieder auf die Füße fällt, finde ich jetzt schon sehr spannend und ich wüsste gerne, ob ihm dieses „Geschäft“ zugunsten der Ost-India-Kompanie gelingt.