Spannender Ausflug in das 17. Jahrhundert

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
büchersally Avatar

Von

Als Katholik hatte Obediah Chalon im protestantischen England kein leichtes Leben. Seinen Vater hatte die Regierung Chromwells enteignet, sodass sich der einstig adelige Sohn mit allerlei Spekulationen an der Börse über Wasser halten muss. Chalon ist zudem überaus intelligent und an Naturwissenschaften interessiert. Nach seiner gewitzten Erfindung von holländischen Wechseln muss er aus London fliehen und wird schließlich in Amsterdam ins Gefängnis gesteckt. Nach nur acht Wochen wird er zum Direktor der West Indian Company geführt, der ihm seine Freiheit im Tausch gegen den Diebstahl von Kaffeesetzlingen bietet.

Tom Hillenbrand setzt seinen Protagonisten zwischen exakt belegten historischen Fakten in das Zentrum der europäischen Politik. 1685 waren die Türken vor Wien zurückgedrängt, in England erneut die Monarchie zurückgekehrt und der Handel mit dem Orient blühte. Wechselpapiere lösten immer öfter das Münzgeld in Transaktionen ab und die Erkenntnisse der Naturwissenschaftler sollen bald das Weltbild verändern. Europa steht quasi fünf Minuten vor der Industriellen Revolution. Am Ende des 17. Jahrhunderts ist also bereits vieles in Aufbruchstimmung, sodass schon allein vor dieser Kulisse Spannung entsteht. Immer wieder fallen große Namen im Zusammenhang mit dem fiktiven Charakter. Die Zutaten für einen spannenden historischen Roman sind vorhanden, sodass man sich gerne mit Chalon auf die Reise nach Mocha macht.