Der Kaffeedieb

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martina apus Avatar

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Ich habe das erste Mal ein Buch von Tom Hillebrand gelesen. Wäre ich bei vorablesen nicht auf diesen Titel gestoßen, hätte das Buch vermutlich kein Interesse in mir geweckt. Jedoch ist der Einband sehr schön gestaltet, wie ein Gemälde. Innen kann man sich eine Landkarte aus dem 17. Jahrhundert ansehen. Das macht die gesamte Thematik anschaulicher und regt die Fantasie an.
Das Buch handelt von dem Engländer Obediah, welcher zwar adlig aber sehr arm ist und sich mit reichlich illegalem über Wasser hält. Er ist ein Fälscher. Als er erwischt wird, muss er fliehen, kann aber seinen Häschern nicht entkommen und bekommt den Auftrag Kaffeeplanzen zu stehlen als Gegenleistung für seine Freiheit. Hierfür wird er mit Geld und Reisematerial ausgestattet.
Kaffee war damals im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert. Die Pflanzen brachten Reichtum und wurden mit Argusaugen bewacht. Keine leichte Aufgabe also. Das klang schon einmal sehr spannend und machte neugierig auf mehr.
Obediah reist also ins osmanische Reich. Auch wenn Obediah kein rechtschaffener Mensch ist, mag man ihn irgendwie, er ist klug, sehr wendig in seinen Gedanken und überlebensfähig in schwierigen Zeiten, jedoch auf seine Art und Weise.
Leider lebt dieses Buch, trotz großartiger Charaktäre und spannenden Ideen, wie zum Beispiel Geheimschriften, von langatmigen und ermüdenden Erzählungen und die eigentliche Geschichte tritt oftmals in den Hintergrund. Leider habe ich irgendwann über einige Passagen hinweggelesen, da ich gelangweilt war. Vielleicht habe ich mir hierdurch die eine oder andere Bereicherung genommen.
Da ich grundsätzlich Geheimes und die Lösung dazu mag, wurde ich aber auch belohnt und habe vieles in diesem Buch auch genossen. Zudem mochte ich den Hauptdarsteller.
Insgesamt hat mir aber die Würze gefehlt, so dass es nicht zu 5 Sternen gereicht hat.
Dennoch, für Geschichtsfans sicher ein lesenswerter Roman.