Der Kaffeedieb

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
robberta Avatar

Von

Der Kaffeedieb von Tom Hillenbrand

Wir schreiben das Jahr 1683. Europa befindet sich im Griff einer neuen Droge. Ihr Name ist Kahve. Sie ist immens begehrt – und teuer, denn die Osmanen haben das Monopol da-rauf. Und sie wachen streng darüber. Aber ein junger Engländer hat einen waghalsigen Plan: Er will den Türken die Kaffeebohnen abluchsen …
Lange haben die Europäer das Heidengebräu verschmäht und lieber Bier getrunken, aber am Ende des 17. Jahrhunderts verfällt Europa dem Kaffee. Philosophen in London, Gewürzhändler in Amsterdam und Dichter in Paris: Sie alle treffen sich in Kaffeehäusern und konsumieren das Getränk der Aufklärung.
Aber Kaffee ist teuer. Und wer ihn aus dem jemenitischen Mokka herausschmuggeln will, wird mit dem Tod bestraft. Der Mann, der es trotzdem wagen will, ist der junge Obediah Chalon, Spekulant, Händler und Filou. Er hätte allen Grund sich umzubringen, nachdem er an der Londoner Börse Schiffbruch erlitten hat. Nur ein großes Geschäft, ein ganz großes, könnte ihn vor dem Ruin bewahren. Und so geht er aufs Ganze: Mit finanzieller Unterstützung der Vereinigten Ostindischen Compagnie stellt er eine Truppe internationaler Spezialisten zusammen, um den Türken den Kaffee zu klauen. Die spektakuläre Reise scheint zunächst zu gelingen, doch dann sind immer mehr Mächte hinter ihnen her …

Meine Meinung:

Der Klapptext und die Leseprobe hatten mich neugierig gemacht wie es Obediah Chalon ergeht, dessen waghalsige Spekulationen und Risiken, ihn den Tod kosten könnten, denn der Grad zwischen Pech und Glück ist 1683 sehr schmal.

Der Kaffeedieb ist historisch interessant und mit Witz versehen, dazu kommt ein spannender Plot, der jedoch von den vielen, durchaus interessanten, historischen Hinweisen und Nebenhandlungen geradezu erdrückt wird.
Ich hatte den Eindruck der Autor,der sonst Krimis schreibt, wollte möglichst viel in den historischen Roman hineinpacken und hat so den roten Faden für die wesentliche der Geschichte verloren.
Manchmal ist weniger eben mehr.

Der Schreibstil ist gut zu lesen aber aufgrund der Überfrachtung langatmig.
Mit dem Protagonisten Obediah konnte ich mich leider nicht so recht anfreunden.

„Der Kaffeedieb“ hat mir besser gefallen als die Kieffer-Bücher von Tom Hillenbrand auch wenn das Ende theoretisch ungewiss bleibt könnte ich mir vorstellen, dass das Hörbuch besser zu verdauen ist.