Ein fesselnder historischer Roman !

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
annamagareta Avatar

Von

Bei dem Roman „Der Kaffeedieb“ Tom Hillenbrand handelt es sich um einen historischen Roman der im 17. Jahrhundert spielt. Schon das Cover, welches wie ein Gemälde gestaltet ist, macht dieses deutlich. Insgesamt wirkt das Buch hochwertig wozu neben dem Hardcover ein Lesebändchen und zwei detailreich gestaltete farbige Karten am Anfang und Ende des Buches beitragen. Des Weiteren befindet sich am Ende des Buches ein Personenverzeichnis und ein Glossar.

Zum Inhalt:

In Europa erfreut sich der Kaffee immer größerer Beliebtheit. Auf diesen haben die Osmanen ein Monopol, weswegen er sehr teuer ist. Der englische Naturphilosoph, Fälscher und Dieb Obediah Chalon erhält den Auftrag Kaffeepflanzen aus dem Osmanischen Reich zu stehlen. Bevor Obediah seinen abenteuerlichen Plans umsetzt, benötigt er ein Team mit unterschiedlichsten Fähigkeiten.

Die Charaktere:

Detailreich werden die sehr unterschiedlichen Charaktere beschrieben und man bekommt ein lebhaftes Bild der verschiedenen Persönlichkeiten. Der Protagonist Obediah hat mir besonders gut gefallen, da er trotz seiner krummen Touren sehr symphytisch dargestellt wurde. Jedes Mitglied seiner Truppe hat besondere Fähigkeiten und schon so einiges erlebt.

Meine Meinung:

Ein fesselndes und spannendes Buch, das auf wundervolle Weise die Atmosphäre der damaligen Zeit widerspiegelt. Hierzu trägt vor allem der Erzählstil des Autors bei. Es werden viele Begriffe verwendet, die in der heutigen Zeit keinen Gebrauch finden. Leider sind bei weitem nicht alle im Glossar erklärt. Dadurch wurde ich in meinem Lesefluß ein wenig gebremst.

Interessant sind die vielen Fakten über den Handel, die ersten Kaffeehäuser, geschichtliche Ereignisse, Gesellschaftsstrukturen und die Lebensweise in Europa und auch im Osmanischen Reich.

Tom Hillenbrand hat seinen Roman ausgesprochen gut recherchiert und versetzt einen damit perfekt in die Zeit des Geschehens. Historische Details vermitteln den Flair des damaligen Lebens. Seine Beschreibung der Kaffeehäuser lassen einen den Duft des Kaffees förmlich riechen und man bekommt das Verlangen nach einer guten Tasse des Getränks.

Die Erzählweise des Autors wechselt und der Leser erhält viele Informationen aus Briefen, die mal von Chalon und mal von der gegnerischen Seite geschrieben wurden. Diesen Wechsel fand ich sehr gelungen und abwechslungsreich.

Leider hat der Autors kein Nachwort geschrieben. Ich hätte es sehr interessant gefunden ein wenig über die Entstehung des Buches und seiner Recherchearbeiten zu erfahren.

Fazit:

Ein spannendes und durchaus anspruchsvolles Leseabenteuer, das Informationen über historische Hintergründe und eine fesselnde Geschichte perfekt verbindet. Fans historischer Romane kann ich dieses Buch uneingeschränkt empfehlen auch wenn es durch die vielen ungewöhnlichen – für mich fremden – Begriffe ein wenig Konzentration erfordert.