Nicht nur für Kaffeeliebhaber

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lealein1906 Avatar

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Ich gebe 5 Sterne für diesen wundervollen historischen Roman. Es geht um Obediah Chalon, einen Virtuosen, der sein Leben der Wissenschaft geopfert hat, aber sich auch auf Betrügerei versteht. So gelangt er in den Dienst der VOC (der Vereinigten Ostindischen Compagnie), die ihn aus dem Gefängnis holen, und er sieht sich auf einmal der Aufgabe gegenüber eine Kaffeepflanze aus den Tiefen Arabiens zu stehlen, dem damaligen Reich der Türken. So stellt er ein Team aus vielen aufregenden Charakteren zusammen, die alle sehr unterschiedlich sind und so viel Abwechslung in die Geschichte bringen, und macht sich auf die abenteuerliche Suche. Und auch ein mächtiger Gegenspieler fehlt nicht, der nochmal viel Trubel hinein bringt.

Am Anfang war ich etwas skeptisch gegenüber der Hauptperson, sie kam mir zu alt und behäbig vor, aber das legt sich schnell und man lässt sich vollkommen auf die Geschichte ein. Sie hält eine Mischung aus Spannung (Diebstahl, spektakuläre Befreiungen, Schießereien), Liebe, Abenteuer und Romantik bereit, voll von schönen Beschreibungen. Es wird nie langweilig, man ist wie gebannt, auch der Schreibstil ist sehr gut und man kann wirklich kaum aufhören zu lesen. Mir gefällt besonders wenn man die „bekannten“ Schauplätze wie England und Holland verlässt und sich in die orientalische Richtung begibt. Sehr toll fand ich vor allem, dass man so viel aus dem Buch lernen kann. Über Kaffee, Wissenschaft, die historischen Begebenheiten und vieles vieles mehr. Sehr gut hat mir auch die Passage über den eigentlichen Diebstahl gefallen, die in Form einer Geschichte viele Jahr später immer noch erzählt wird.

Wer einen neuen spannenden historischen Roman lesen will, hat mit „Der Kaffeedieb“ genau die richtige Wahl getroffen. Das Buch zeigt einem eine in den schönsten Farben beschriebenen Welt, die schon lange zurück liegt, aber so kann man ganz tief in sie eintauchen. Besonders gefällt mir am Ende auch, dass nicht das Geld zählt, sondern die Liebe.