Wenn ein Buch süchtig macht

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"Der Kaffeedieb" nimmt den Leser mit in eine Zeit, in der die Gesellschaft begann, sich von der selbst versorgenden, sich genügenden Welt in eine konsum- und vergnügungsorientierte Zeit zu begeben. Dabei ging es nicht um teure Sportwagen oder Unterhaltungselektronik der neuesten Generation, sondern um für uns Allgegenwärtiges, das mittlerweile so in unsere Welt eingesunken ist, dass ein Wegdenken schwerfällt: Kaffee! Die einen lieben ihn, die anderen können ihn nicht ausstehen, aber in der Zeit, in der das Buch spielt, gehörte es zum guten Ton und war sündhaft teuer, Kaffee zu trinken. Um Europa den Kaffee zu bringen und das Monopol des Orients hierauf zu brechen, schickt sich eine Gruppe von ambitionierten Spezialisten an, eine der größten Nationen der damaligen Welt zu überlisten. Dass dies nicht ohne Widerstände geschehen kann, liest man im Kaffeedieb. Der Autor schafft es dabei, das Leben mit und ohne Kaffee, die sozialen Gegebenheiten und den ungeheuren Reiz, den der Besitz dieses Genussmittels insbesondere in Westeuropa, von jeher auf Handel und Entwicklung aus, ausübte. Dazu noch plastisch dargestellte, nahbare Figuren, Spannung und eine Menge Wortwitz: schon ist das Gebräu für ein gutes Buch gefunden.