Ein lyrischer Roman über die Menschlichkeit
„Am Leben zu sein und nichts Großes oder Gewaltiges daraus zu machen, das ist das Allerschwerste.“
Ocean Vuong, literarisches Wunderkind aus den USA, hat einen beeindruckenden zweiten Roman geschrieben. Handlungsort ist East Gladness, ein heruntergekommener Ort in Connecticut, USA. Hier lebt der junge, queere, medikamentenabhängige Hai, Sohn vietnamesischer Eltern. Als er seinem Leben ein Ende setzten will, hält ihn Grazina ab. Sie ist eine aus Litauen stammende, an Demenz erkrankte ältere Dame und bietet ihm einen Deal an: Er kümmert sich um sie, dafür kann er bei ihr wohnen. Hai nimmt das Angebot an…
Wer nun eine klassische Aufstiegsgeschichte unter Bezugnahme auf den American Dream erwartet, wird enttäuscht. Vuong zeigt schonungslos die Lebenssituation am Rande der Gesellschaft lebender Menschen. Deren Leben ist geprägt von prekärer Arbeit für den Mindestlohn, Abhängigkeit, Schulden und dem Angewiesensein auf unzureichende Sozialleistungen. Es gibt dennoch kurze Momente des Glücks, oftmals getragen von einer spontanen Solidarität. Einen wirklichen Ausweg gibt es jedoch nicht.
Diese Ungeschöntheit ist nicht immer leicht zu ertragen. Doch sind es gerade die Splitter von Wärme und Gemeinschaft, die etwas Trost schenken und ein Gefühl von Wahrhaftigkeit geben. Getragen wird dies von einer sehr lyrischen, bildgewaltigen Sprache.
Eine große Leseempfehlung.
Ocean Vuong, literarisches Wunderkind aus den USA, hat einen beeindruckenden zweiten Roman geschrieben. Handlungsort ist East Gladness, ein heruntergekommener Ort in Connecticut, USA. Hier lebt der junge, queere, medikamentenabhängige Hai, Sohn vietnamesischer Eltern. Als er seinem Leben ein Ende setzten will, hält ihn Grazina ab. Sie ist eine aus Litauen stammende, an Demenz erkrankte ältere Dame und bietet ihm einen Deal an: Er kümmert sich um sie, dafür kann er bei ihr wohnen. Hai nimmt das Angebot an…
Wer nun eine klassische Aufstiegsgeschichte unter Bezugnahme auf den American Dream erwartet, wird enttäuscht. Vuong zeigt schonungslos die Lebenssituation am Rande der Gesellschaft lebender Menschen. Deren Leben ist geprägt von prekärer Arbeit für den Mindestlohn, Abhängigkeit, Schulden und dem Angewiesensein auf unzureichende Sozialleistungen. Es gibt dennoch kurze Momente des Glücks, oftmals getragen von einer spontanen Solidarität. Einen wirklichen Ausweg gibt es jedoch nicht.
Diese Ungeschöntheit ist nicht immer leicht zu ertragen. Doch sind es gerade die Splitter von Wärme und Gemeinschaft, die etwas Trost schenken und ein Gefühl von Wahrhaftigkeit geben. Getragen wird dies von einer sehr lyrischen, bildgewaltigen Sprache.
Eine große Leseempfehlung.