Ruhig und warm trotz schwieriger Themen

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queenhedy Avatar

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Wie schon bei seinem ersten Roman, merkt man auch bei "Der Kaiser der Freude", dass Ocean Voung eine wunderbare Art zu Erzählen hat. Dieses Mal geht es um den queeren Hai mit vietnamesischen Wurzeln, der von Grazina, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus Litauen nach Amerika gekommen ist, vom Brückengeländer "gepflückt" wird und mit ihr nach Hause geht, wo er sich um sie kümmert. Durch die Pflege der alten Frau, die beinhaltet, dass sie ihre Medikamente gegen die Demenz nicht, aber auch dass er ihr vorspielt, ihr Mann oder "Sergeant Pepper" zu sein, und einem neuen Job in einem Fast-Food-Lokal lernt Hai wieder zu leben und findet eine Gemeinschaft.
Besonders beindruckend ist, wie ruhig Voung von alldem erzählt. Trotz schwierigen Themen wie Demenz, Drogenkonsum, Krebserkrankungen und vielen mehr, wirkt der Roman nie reißerisch oder unnötig brutal erzählt. Voung findet eine Sprache, bei der der Roman eigentlich ziemlich leicht und angenehm daher kommt, bei der das Miteinander, die Wärme im Vordergrund steht. Der Roman wirkt wie ein Lächeln mit Tränen in den Augen.