Der katholische Bulle

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maja-jane Avatar

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Als katholischer Polizist hat es Duffy in Irland nicht einfach. 1981 gibt es viele Anschläge durch die IRA und im Gefängnis von Belfast gibt es die ersten Toten nach den Hungerstreiks. In dieser Zeit muss Duffy einen Doppelmord aufklären. Eines des Opfer ist der Kopf der FRU, der Innenrevision der IRA. Das zweite Opfer ist ein Musiklehrer. Die einzige Gemeinsamkeit ist, dass sie beide schwul waren. Und dann wird auch noch eine junge Frau gefunden, die allem anschein nach Selbstmord begangen hat. Duffy, der Psychologie studiert hat kniet sich so richtig in den Fall rein und meint einem Serienmörder auf der Spur zu sein. Dieser nimmt dann auch noch Kontakt zu Sean Duffy auf und veröffentlich eine Todesliste mit bekannten Schwulen.
Duffy erkennt Muster und spinnt Zusammenhänge wo keine sind und er macht die verwirrende Mordermittlung mit seinen Gedankengängen noch komplizierter. Als er plötzlich den Selbstmord von Lucy auch noch dem vermeintlichen Serienmörder anhaftet, weil der Name in der Oper erwähnt wird, kann man nur noch an seinem Talent zweifeln.
Aber so verwirrend alles ist (vielleicht wird es klarer, wenn man ein paar Wodka Gimlet intus hat) am Ende stimmt es doch und Duffy entlarvt den Mörder, der aber keine schwulenhassender Serienmörder ist sondern ein Spitzel.

Schockierend ist die Tatsache, dass zu dieser Zeit niemand Respekt vor der Polizei hat. Die Polizei wird auch nicht übermäßig gut dargestellt - ein haarsträubender Alkoholkonsum während der Dienstzeit. Alles aber wohl ziemlich realistisch. Sean Duffy erhält sicher keinen Sympathiepreis aber sein Engagement und seine Hartnäckigkeit sind lobenswert.