Der katholische Bulle

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
akr Avatar

Von

Die Geschichte spielt in Belfast Anfang 1981. Die Thatcher-Regierung ist an der Macht, in Nordirland toben Straßenkämpfe und es herrscht eine hohe Arbeitslosigkeit. Aufgrund eines Zwischenfalls ist der junge Detective Sergeant Sean Duffy nach Carrickfergus, einem Vorort von Belfast, versetzt worden. Er ist anders als die die übrigen Polizisten, denn er ist katholisch, wohnt in einer protestantischen Sozialbausiedlung und hat Psychologie studiert. Da geschehen mehrere Dinge gleichzeitig, die Unruhen in Belfast nehmen zu, ein Hungerstreikender kommt zu Tode, Johannes Paul II. wird in Rom angeschossen und eine Leiche mit einer abgetrennten Hand wird auf dem Vordersitz eines bereits ausgebrannten Autos gefunden. Gemeinsam mit seinen Kollegen soll Sean Duffy, den Mord aufklären. Als ein weiterer Mord geschieht und sich herausstellt, dass es sich bei den Getöteten um Homosexuelle handelt, wird vermutet, dass ein Serienmörder am Werk ist.

Adrian McKinty war mir bisher als Autor nicht bekannt. Sehr ausführlich beschreibt er die Situation von Nordirland und auch Sean Duffy wird sehr detailliert dargestellt, so dass man als Leser ein sehr gutes Bild bekommt. Die teilweise düstere Stimmung wird durch eine kleine Prise Humor angehoben. Zu Beginn habe ich mich etwas schwer getan mit den vielen Personen und der Einordnung der unterschiedlichen politischen Gremien, so dass einige Szenen etwas zu langatmig auf mich wirkten. Die geschilderten Unruhen in Belfast fand ich sehr interessant, dadurch geriet aber die Suche nach dem Täter etwas in den Hintergrund. Der Kriminalroman lässt sich nicht so einfach weg lesen, sondern man muss sich schon etwas darauf konzentrieren. Ein Roman, der neben Spannung auch viel Geschichtliches bietet.