Spannender Blick zurück

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gesil Avatar

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Belfast befindet sich im Ausnahmezustand. Detective Sergeant Sean Duffy ist neu in der Stadt, und gleich bei seinem ersten Fall – der Suche nach einem Serienkiller – muss er sich ins Zentrum des Terrors begeben. 

„Der katholische Bulle“ ist der erste Band einer Reihe um den katholischen Polizisten Sean Duffy in Nordirland, zu einer Zeit, als Katholik zu sein, nicht gerade „in“ war.
Wenn ich Reihen lese, dann beginne ich gern auch direkt mit dem ersten Band und so hatte ich mich gefreut, dass ich dieses Buch zur Verfügung gestellt bekam.
Das Buch beginnt Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts. Also zu einer Zeit, als ich gerade in die Schule kam. Da bekam ich noch nicht so richtig mit, was in Nordirland passierte, aber dass es nicht gerade ruhig war, daran kann ich mich schon erinnern.
„Der katholische Bulle“ hat nun diese Zeit wieder lebendig gemacht und ich merke, dass gerade ein Polizist in diesen Tagen jederzeit sein Leben aufs Spiel gesetzt hat. Selbst, wenn er nur in seinen Dienstwagen stieg und eventuell versäumte, unter dem Auto nach einer Bombe zu suchen.
Und so ist auch in diesem Buch der tägliche Kampf auf den Straßen das vorherrschende Thema – hin und wieder war mir das schon ein wenig zuviel und ich befürchtete, dass die Lösung der Morde bzw. die Ergreifung des Täters zu sehr in den Hintergrund geraten könnte. Doch Adrian McKinty gelingt dieser Drahtseilakt recht gut.

Sean Duffy ist ein noch relativ junger Polizist, doch in meiner Vorstellung – das gebe ich gern zu – war er automatisch schon etwas älter. Meiner Sympathie für ihn tat das aber keinen Abbruch. Gespannt habe ich ihn dabei begleitet, wie er nach und nach das Geflecht rund um die „Schwulenmorde“ aufdeckt – lediglich das Ende hat meinem Gerechtigkeitsempfinden nicht gefallen.