Anno 1308

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lesefee65 Avatar

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Anno 1308
Die 18-jährige Alissende trägt ein schweres Schicksal: als Säugling verstoßen, bei Fremden aufgewachsen , verjagt und verfolgt findet sie in einem einsamen pyrenäischen Bergdorf das erste Mal Menschen, die ihr freundlich gesinnt sind - und ein Gefühl für Heimat. Doch der Schein trügt: der lange Arm der Inquisition reicht bis in diese Bergregion, die von der Glaubensgemeinschaft der Katharer bewohnt wird. Verleumdung und Verrat bringen einen grausamen Prozess in Gang, in dessen Zug die Dorfbewohner unter Generalverdacht festgenommen, verhört und malträtiert, teilweise verurteilt und hingerichtet werden.
Nur Alissende und die Kinder bleiben zurück, entschlossen, für die Rückkehr der Eltern und das eigene Überleben zu kämpfen.
Mit Hilfe des Schäfers Simon und der Landadeligen Ava Gräfin von Foix wird zumindest ein Verdächtiger seiner gerechten Strafe zugeführt, den keiner auf seiner Liste hatte.

Liv Winterberg schreibt einen Roman zu Zeiten, da der Glauben über Leben oder Tod entschied. Die grausamen Prozesse während der Inquisition sind Zeitgeschichte. Der Roman greift einen solchen auf; wobei die Autorin es schafft, die Athmosphäre der Zeit gut zu beschreiben und die Schicksale der Protagonisten mit dem Zeitgeschehen zu verknüpfen.
Gut fand ich ihr Nachwort zum historischen Hintergrund, der die gute Arbeit erahnen lässt, aus einem Wust von Fakten und Rechercheergebnissen einen athmosphärisch dichten, dennoch flüssig zu lesenden Roman zu schreiben.