Eine Geschichte über die Verfolgung der Katharer

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gelinde Avatar

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Der Klang der Lüge, ein historischer Roman von Liv Winterberg.

Cover:
Ein sehr schlichtes Coverbild, aber gerade dadurch besticht es.
Das Besondere aber, ist die erhabene Prägung des Titels, es fühlt sich so schöne an und jedes Mal wenn ich das Buch zur Hand genommen habe, habe ich erst mal darüber „gestreichelt“.

Inhalt:
1308, Sériol, ein kleines Dorf in den Pyrenäen. Auf dieses unscheinbare Dorf werden Bischof Durand und die Inquisition aufmerksam. Es geht um die Vernichtung und Ausrottung der Katharer.
Nachdem das Leben der jungen Alissende wieder einmal zusammengebrochen ist und sie sozusagen auf der Flucht ist, findet sie in diesem Dörfchen, ganz in den Bergen, ganz nah beim Himmel, endlich Menschen, die sie liebevoll aufnehmen.
Zitat: Der Gletscher glänzte weiß in der Sonne und hob das Blau des Himmels noch deutlicher hervor. Ob es daran lag, dass sie ihm inmitten der Berge ein Stück näher war?
Sie findet ihre große Liebe in dem Hirten Simon, der ihre Liebe auch erwidert.
Alissende meint das Paradies gefunden zu haben.
Doch als die Männer des Bischofs einfallen und fast alle Dorfbewohner als „Ketzer“ verhaften wird sich Alissdende der Wirklichkeit bewusst und befasst sich mit den Tatsachen. Vor allem kümmert sie sich um die zurückgebliebenen Kinder und greift aktiv in das Geschehen ein.
Dieser zupackende Charakter machte mir Alissende auch sehr sympathisch und hat sie mir ans Herz wachsen lassen.

Meine Meinung:
Ich kenne von der Autorin das Buch: Sehet die Sünder, und das hat mir ausgesprochen gut gefallen.
Im Vergleich dazu, hat mir hier manchmal der Durchblick gefehlt.
Es ist wieder sehr schön und flüssig geschrieben, viele Details sind liebevoll, aber nicht zu ausführlich beschrieben.
Mir waren manchmal die Handlungen nicht klar, warum wurden jetzt die Personen verhaftet, andere nicht, wie groß war das Dorf, manchmal hieß es das ganze Dorf wurde verhaftet, dann waren plötzlich doch wieder welche da. Irgendwie war es etwas verwirrend. Auch die Katharer, um die es ja ging hätten meiner Meinung nach etwas genauer beschrieben werden sollen (wenn auch im Anhang und im Glossar einiges beschrieben ist). Vielleicht sollte es uns aber auch die Unwissenheit von Alissende auf diesem Gebiet verdeutlichen.
Die Lebens- und Liebesgeschichte von Alissende nimmt einen wichtigen und guten Platz ein.

Zur Autorin:
Liv Winterberg ist 1971 geboren. Sie studierte Germanistik, Theater-, Film und Fernsehwissenschaft. Sie arbeitet als Journalistin, Drehbuchautorin und Rechercheurin und lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Weitere Bücher der Autorin: Vom anderen Ende der Welt und Sehet die Sünder.

Mein Fazit:
Es gibt mehrere Personen: Bischof, Pfarrer, Bürgermeister, auch normale Bürger, die meinen das Schicksal zu lenken und Macht zu haben. Aber so genau ist keiner zu durchschauen, das macht das ganze super spannend, aber für mich auch teilweise sehr verwirrend.
Auf jedenfall eine Geschichte die einem unter die Haut geht.