Katharerverfolgung in Seriol

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
girasole Avatar

Von

Ich habe bereits die beiden anderen Bücher der Autorin mit Begeisterung gelesen und mich deshalb auf diesen neuen historischen Schmöker gefreut.

Schauplatz waren das Dorf Seriol in den Pyrenäen und der Bischofssitz in Pamiers

Protagonistin ist Alissende, die von der eigenen Mutter quasi ausgesetzt und von Sybilla bis zu deren Tod liebevoll aufgezogen wurde. Alissende war getauft und als Dienstmädchen beim Bruder von Sybilla, einem jüdischen Geldverleiher, untergekommen. König Philipp ist Schuld daran, daß die beiden Söhne, Hans und Hugo, vertrieben wurden und Alissende hat sich ihnen angeschlossen. Auf ihrer Flucht kommen sie in das (fiktive) Örtchen Seriol. Alissende fühlt sich in dem Dorf und bei dem Bauern Benoit wie im Schlaraffenland. Als die Brüder später weiterziehen bleibt sie bei der Familie und mittlerweile hat sie sich in den Schafhirten Simon verliebt. Ihr ist allerdings nicht bewusst, daß das Dorf den Katharern angehört.

In einem zweiten Strang erleben wir Bischof Durand, wie er einen Gefangenen foltert, um aus ihm die Namen von Ketzern aus Seriol zu erfahren. Zwischen Seriol und Pamiers erleben wir Pfarrer Legrand als vermeintlichen Vermittler.

Nachdem fast alle Erwachsenen von Seriol beim Bischof vorgeladen wurden, nimmt sich Alissende der Kinder an und gibt ihnen all ihre Liebe und Fürsorge, genauso wie sie diese als Kind von Sybilla bekommen hat.

Weitere Details möchte ich nicht ausführen und vor allem nicht, wie die Geschichte ausging.

Beim Cover bleibt der Verlag dem Stil der Vorgängerbücher treu und auch dieses gefällt mir wieder sehr gut. Sehr gut war das vorangestellte Personenverzeichnis. Das angefügte Glossar und vor allem das Nachwort der Autorin waren informativ.

Dieser historische Roman war spannend und flüssig zu lesen. Vor allem Alissende wurde sehr genau charakterisiert, allerdings hatte sie keinerlei Ecken und Kanten. Die hätte ich mir gewünscht. Für mein Empfinden hätte die Autorin auch mehr auf die Religion bzw. die Katharer-Problematik eingehen dürfen, so war mir etwas zuviel Romantik und Liebe im Spiel.

Ich fühlte mich aber trotzdem gut unterhalten und bin bestimmt beim nächsten Buch wieder dabei!