Wie das Leben schreibt...

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lilly_molamola Avatar

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Gleich zu Beginn des neuen Romans von Clara Maria Bagus "Der Klang von Licht" erfährt der Leser, dass es wohl um drei mehr oder minder schlimme Schicksale geht, die sehr wahrscheinlich alle miteinander verwoben sind: Da ist die Mutter, die sich das Leben nimmt; das Baby, das weggegeben wird und die junge Frau, die sich das Leben nehmen will. Dann folgt ein Zeitsprung und im Mittelpunkt der Geschehnisse stehen der junge aufstrebende Notfallchirurg Jean-Pierre, der beinahe eine Patientin sterben lässt und von da an sein bisheriges Leben in Frage stellt - dabei immer gestützt von seinem väterlichen Freund Hermes. Und dann gibt es da Verlagsmitarbeiterin Juliette, die einen gescheiterten Selbstmordversuch hinter sich hat und in der Klinik trotz der inneren Leere wieder zu sich zu finden versucht.
Im Laufe der Handlung erfährt der Leser, dass Hermes nicht der ist, der er zu sein scheint; dass Juliette eine Zwillingsschwester hat, von der sie gar nichts weiß und wegen der sie sich all die Jahre über so unvollständig fühlte und Jean-Pierre führt plötzlich ein geläutertes Leben und verliebt sich zum ersten Mal richtig - und zwar in Juliette.
Ja, das Leben spielt manchmal nach seinen eigenen Regeln. Ja, es gibt Zufälle, die eigentlich mehr mit Schicksal als mit Zufall zu tun haben. Aber bei diesem Roman war mir die Handlung einfach ZU SEHR kreeiiert. Am Anfang ist alles ein Riesendrama, welches sich am Ende dann doch in Wohlgefallen auflöst. Ich konnte mit keiner der Figuren richtig warm werden, sie waren mir allesamt unsympathisch. Alles in allem war mir die Story einfach zu schmalzig, auch wenn ich durchaus der Idee etwas abgewinnen kann, dass das Leben auch nach einem schweren Schicksalsschlag wieder lebenswert sein kann. Pluspunkte gibt es für den Titel und das traumhafte Cover!