Spannende Science-Fiction-Geschichte für kleine und große Leser

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lesereich.von.kira Avatar

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"Der Kleine Perry" ist ein beeindruckender Comic von Olaf Brill (Autor) und Michel Vogt (Illustrator). Endlich können Perry Rhodan Fans ihren Nachwuchs von der erfolgreichen Science-Fiction- und Heftroman-Serie begeistern: Ein Mann setzt sich zum Ziel, die zerstrittene Menschheit zu einigen und zu den Sternen zu führen. Sein Name ist Perry Rhodan – er war Kommandant einer amerikanischen Mondmission. Diesen Aspekt der Serie greifen Brill und Vogt auf, indem sie die Vorgeschichte dazu erzählen und so junge Leser*innen an die interstellare Welt voller magischer Abenteuer von Perry Rhodan heranführen. Das klappt auch bei Neueinsteiger*innen: Ich habe bisher noch keinen Perry-Rhodan-Roman gelesen und konnte mich dennoch problemlos in die Geschichte hineinversetzen.

Zur besseren Identifikation für junge Leser*innen ist die Hauptfigur im Comic kein Erwachsener, sondern ein kleiner Junge. Ein liebenswerter Protagonist, der mein Herz im Sturm erobert hat. Seine Neugierde, Abenteuerlust, Einfallsreichtum, Intelligenz und sein Mut machen ihn zu einem Vorbild für Kinder. Auch Thora, die arkonidische Prinzessin, ist eine sympathische Protagonistin. Auf dem farbfrohen Cover sind die beiden mit Glanzlack überzogen und heben sich beeindruckend vom Weltall-Hintergrund ab.

Die Handlung des Comics ist spannend und einfallsreich. Perry will mit seinem Mausbiber Gucky den Start der Rakete Stardust beobachten und wird auf geheimnisvolle Weise in die Rakete hineingezogen. Der Start einer aufregenden Reise auf den Mond und weiter. Dabei erlebt er zahlreiche Abenteuer, trifft auf faszinierende Wesen vom Planet Arkon, erlebt mit seinen neuen Freund*innen mehrere Herausforderungen, vor die sie ein geheimnisvolles grünes, körperloses Geisteswesen stellt.

Unklar bleibt mir nur, warum das Geisteswesen bzw. sein Rätselsteller überhaupt in Erscheinung treten. Das Zusammentreffen erscheint mir etwas konstruiert und eine kleine Lücke in der Handlung zu sein. Aber das ist nicht schlimm. Die besonders beeindruckenden Illustrationen machen das mehr als wett. Die Panels unterstützen das Vorstellungsvermögen und sind perfekt auf Handlung und Atmosphäre abgestimmt. Der Zeichenstil von Michael Vogt ist meist im klassischen Stil gehalten. Unterschiedliche Einstellgrößen und Perspektiven sorgen für Abwechslung. Die Seite des Rundlaufs im Raumschiff und der Weg durch das Labyrinth heben sich vom klassischen Stil ab, denn hier ist die gewohnte Lesrichtung im Comic überraschend aufgehoben.
Das Farbkonzept ist jeweils passend zum Textabschnitt gestaltet und hilft so beim Nachvollziehen des Plots. Der Zeichenstil ist sehr wirkungsvoll. Schatten, Einzelheiten und Bewegungsspuren sind reduziert eingesetzt und lenken nicht ab. Ein Tipp für den nächsten Band: Schriftart und -größe lassen das Lesen für ungeübte Leser etwas schwer erscheinen und sollten überdacht werden. 

Sehr gut gefällt mir die Message des Comics: auf Zusammenhalt kommt es an, nur „Kleine“ sind stark und mutig, mit Logik und Beobachtungsgabe kannst du jedes Hindernis überwinden.

Insgesamt ist "Der Kleine Perry" ein tolles Comic, das sowohl kleine als auch große Leserinnen und Leser begeistern wird.