Enttäuschend
Das kleine Os im Norden Norwegens ist ein Naturparadies. Der Tourismus boomt. Die Brüder Carl und Roy planen ein Wellness-Hotel und einen Vergnügungspark. Da droht der Bau eines Tunnels den kleinen Ort von den Touristenströmen abzuschneiden. Der drohende Ruin lässt alle die Messer wetzen. Carl und Roy versuchen zu retten, was zu retten ist. Doch als die Dämonen der Vergangenheit ins Spiel kommen und Fragen nach dem Tod ihrer Eltern aufkommen, ist schnell klar, gemeinsam werden sie nicht gewinnen: nur einer kann hier König sein.
Jo Nesbo ist mein absoluter Lieblingsautor und normalerweise können mich alle seine Bücher von der ersten bis zur letzten Seite packen und begeistern. Leider ist dies bei „Der König“ nicht der Fall. Ich fand die Handlung, trotz des gewohnt brillanten Schreibstils, die ersten 100 Seiten nur zäh und mühsam. Der Hauptprotagonist ist unfassbar unsympathisch, weshalb ich nicht mitfiebern konnte. Zudem hatte ich Schwierigkeiten mich an die Handlung im ersten Teil zu erinnern, was aber dank einiger Andeutungen und kurzer Erwähnungen schnell wieder gelang. Nach dem ersten viertel wird nimmt die Spannung zwar etwas an Fahrt auf, wird aber nie nervenzerreißend hoch. Ganz ehrlich gesagt hätte ich das Buch vermutlich abgebrochen, wenn es nicht von Jo Nesbo wäre. Alles in allem fand ich diesen Krimi super enttäuschend und Jo Nesbo kann seine Stärke in diesem eher zähen Krimi absolut nicht ausspielen