Der König von Jo Nesbø handelt von den Brüdern Carl und Roy, die mithilfe von kriminellen Machenschaften ihren Einfluss in der Stadt Os erlangt haben. Es handelt sich um eine Fortsetzung von „ihr Königreich“ von 2021. Ich habe etwas länger gebraucht in die Handlung einzusteigen als im ersten Band, weil es so lange her war, dass ich den ersten Teil gelesen hatte. Die Spannung begann aber schon ab der ersten Seite. Die Brüder planen den Bau von einem Vergnügspark und Welness-Hotel, nur der Bau eines Tunnels steht ihnen im Weg. Als Leser wird man also gleich mit der Korruption und Erpressung von Roy, aus dessen Perspektive das Buch geschrieben wurde konfrontiert. Trotz der Skrupellosigkeit der Brüder fiebert man trotzdem mit ihnen mit, weil der Autor sie trotz ihren charakterlichen Schwächen sehr menschlich beschreibt. Die Beziehung der Brüder ist dennoch angespannt und verschärft sich im laufe der Handlung. Verrat und Misstrauen macht sich breit, denn wie bereits im Klappentext steht kann nur einer König der Kleinstadt Os werden. Der Schreibstil war flüssig, aber teilweise fast zu detailliert und zum Ende zog es sich ein wenig. Positiv hervorheben möchte ich aber nochmal die tolle Aufmachung vom Buch mit Goldfolie. Der erste Band hat mir etwas besser gefallen, aber trotzdem ein gelungenes Familiendrama um zwei ungleiche Brüder (mit viel krimineller Energie).