das war leider nichts für mich

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petral. Avatar

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Das Cover von Sandro Veronesis Roman "Der Kolibri" gefällt mir sehr gut. Ganz in grün gehalten, mit einem Kolibri, der gerade in Bewegung ist, das passt zu dieser Geschichte und vor allem zum Hauptprotagonisten , dem Augenarzt Marco Carrera, denn der ist auch immerzu in Bewegung, wie ein flatternder Vogel und mir persönlich ist es sehr schwer gefallen, ihm zu folgen.

Die Geschichte beginnt damit, dass der Augenarzt vom Psychoanalytiker seiner Frau darüber informiert wird, dass die von einem deutschen Piloten schwanger ist und plant, mit ihm durchzubrennen. Und der Grund, warum der Psychoanalytiker überhaupt seine Schweigepflicht bricht, ist der, dass er überzeugt ist, dass Marcos Leben in Gefahr ist und er ihn einfach darüber informieren müsste.

Diesen Einstieg in die Geschichte fand ich noch richtig gut und ich dachte, mich erwartet nun eine spannende Geschichte über das Leben des Ehepaares Carrera, in der man erfährt, wie es soweit kommen konnte. Doch ich habe mich leider getäuscht, an diesem Buch fand ich bedauerlicherweise überhaupt nichts spannend. Erzählt wird über das Leben von Marco in einer rasanten Weise und mit immer wechselnden Handlungsorten und großen Zeitsprüngen. Immer kreuz und quer. Mal sind es Briefe an die Frau, die er schon ewig liebt, beim nächsten Mal Briefe an seinen Bruder, in denen es um Erbstücke des Vaters geht, dann wieder beschreibt er das Verhältnis zu seiner Tochter, oder die Probleme, die er als Kind hatte, über die Ehe seiner Eltern, sein Verhältnis zu seinen Geschwistern oder er berichtet über die Zeit mit seinem Freund und erinnert sich an dessen Probleme.

Ich habe mir wirklich große Mühe gegeben, den zahlreichen Puzzleteilen dieser Geschichte zu folgen und die Spannung , die im Klappentext versprochen wurde, zu finden. Außerdem dachte ich mir die ganze Zeit, "dieses Buch wurde ausgezeichnet mit dem Premio Strega 2020, das kann doch nicht so langweilig sein". Ich wollte nicht abbrechen, weil ich immer die Hoffnung hatte, dass der Funke noch überspringen würde. Doch das ist nicht passiert, obwohl ich mich tatsächlich bis zum Ende durchgekämpft habe. Vielleicht verstehe ich den Schreibstil des Autors ja auch einfach nicht, aber für mich war "Der Kolibri" leider ein Reinfall.