Eine komplizierte Verflechtung von Leben, Liebe, Familie, Sterben und dem Tod

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isabell Avatar

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Die Hardcoverausgabe des Buches "Der Kolibri" von Sandro Veronesi besticht zunächst einmal durch das Cover mit dem flatternden Kolibri, sowie der Ausstattung mit einem grünen Lesebändchen, was phantastisch mit der Farbgebung des Covers harmoniert.
Der Roman erzählt bruchstückartig die Geschichte des Augenarztes Marco Carrera, wobei die Story Kaptitelweise immer den Fokus auf ihn oder eine andere Person, die mit ihm familiär, freundschaftlich o.ä. in Verbindung steht, legt. Das besondere Puzzle des Lebens von Marco zusammenzusetzen, erforderte mir beim Lesen sehr viel Konzentration ab, denn die Zeitsprünge zwischen den unterschiedlichen Zeiten sind enorm und generell gibt es gar keinen chronologischen Ablauf.
Sprachlich ist dieser Roman in meinen Augen großartig, denn selten habe ich so großartige Formulierungen gelesen. Doch gerade, wenn ich denke, wohin die Geschichte mich führen wird, "verwirrt" der Autor mich neuen Informationen. Am Ende des Romans, der zeitlich gesehen dann in der Zukunft spielt, habe ich Mitleid mit Marco wegen seines Lebens, das scheinbar nur in seiner Kindheit für ihn unbeschwert war. Mehr möchte ich vom Ende nicht verraten, denn es hat mich überrascht, da der Autor am Ende noch ein sehr brisantes Thema aufgreift und die Person Marco mein Mitgefühl aber auch meine Bewunderung hat.
Das Buch hat mich insgesamt verzweifelt und traurig gestimmt aufgrund der ganzen "Katastrophen", die Marco und sein Umfeld ereilen. Dieser Roman hat mich beim Lesen sehr herausgefordert und es gibt Bücher, bei denen ich im Nachhinein froh bin, diese gelesen zu haben, doch dieses gehört nicht dazu.