Hohe Literatur nicht recht einfach verpackt

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kleincaro89 Avatar

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Ein ansprechendes und Aufbruch verkündendes Cover, ein prägnanter Name und erste Seiten, die erheiternd, knallhart offen und ehrlich und einfach direkt sind. Nichts ist so, wie es den ersten Anschein macht im Leben des Arztes Marco Carrera, der über dritte erfährt, dass seine Frau eine Affäre hat, ein Kind von einem anderen bekommen wird und er bald als geschiedener Mann auch seine Tochter verlieren wird. Der Autor nimmt dies als Anlass, die Vergangenheit und den Werdegang Carreras zu beleuchten und zu erkunden, einzutauchen in Geschehnisse und Gegebenheiten, und ihn auf seinem weiteren, nicht immer ganz leichten Lebensweg zu begleiten.

Lange Passagen, ausschweifende Beschreibungen und Erklärungen und Zeitsprünge sind der Wiedererkennungswert des Buches. Immer wieder wird der Leser in die Vergangenheit versetzt, was er erst einmal realisieren muss, bevor er weiter in die Geschichte eintauchen kann. Ebenso werden immer wieder Briefe abgedruckt, die teilweise von Marco selbst verfasst wurden, teils an ihn gerichtet sind und bei denen der Leser auch erst wieder den Zusammenhang ziehen muss, bis er versteht, womit er es zu tun hat.
Die langen Passagen erschweren das Lesen, auch wenn die Beschreibungen und Ausführungen an diesen Stellen weiterhin unterhaltsam sind. Dennoch schaffen sie einen leichten Bruch zwischen dem Lesefluss und dem eigentlichen Geschehen, sodass vieles für mich nicht so unbedingt nachvollziehbar war.

Leider war es nicht so ganz mein Buch und auch den der Schreibstil phänomenal und die Menschlichkeit in dem Buch absolut und rein war, hat es mich leider nicht so gefesselt, wie ich es mir erhofft hätte.