Unkonventionell, bewegend, menschlich

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harlekin Avatar

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Kolibri ist der Spitzname der Hauptfigur in Sandro Veronesis neuestem Buch, ein Spitzname, den er aufgrund eines Problems erhielt, welches er in seiner Kindheit hatte.

Kolibri ist der konservative Held, der mit Veränderungen jeglicher Art schlecht klarkommt, denn sie sind für ihn so etwas wie ein Versagen, er kommt dadurch nicht zur Ruhe. Und so lebt er ein anstrengendes Leben um Veränderungen möglichst nicht zuzulassen. In einer unaufgeräumten, unzusammenhängenden Chronologie überspringt Veronesi Jahre und ganze Zeiträume und bringt alle Gefühle ins Spiel, die aus heiterem Himmel auftauchen und den Drang verspüren, ausgesprochen zu werden.

Mir hat dieser kraftvolle und unkonventionelle Roman von Veronesi gut gefallen, wobei mir jedoch der erste Teil viel besser gefiel als der Letzte. Es geht um Schmerz, Schuld und Verluste. An manchen Stellen war die Geschichte etwas langatmig erzählt, an anderen dafür sehr fesselnd und bewegend. Und es gibt viele literarische, filmische und musikalische Einwürfe, und ein Nachwort des Autors. Lesenswert und deshalb bewerte ich das Buch mit 4 von 5 Sternen.