Verwirrendes Puzzle aus Lebenslügen

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carl.a Avatar

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Ein psychologisch spannender Einstieg in den Roman gelingt dem Autor Sandro Veronesis. Dem Augenarzt Marco Carrera werden durch den Psychoanalytiker seiner Frau die Augen geöffnet. Er vertraut ihm an, dass seine Frau ein Verhältnis mit einem deutschen Piloten hat und dass er selbst in großer Gefahr schwebe. Nach diesem fulminanten Auftakt werden wir lesend in verschiedenen Rückblicken und Einblicken in Briefwechsel zu den verschiedenen Stadien der Beziehungsgeschichte des Augenarztes mit seiner Frau geführt, aber auch das Umfeld wird in zahlreichen Facetten beleuchtet, so dass sich wie durch ein Prisma immer mehr Farbschattierungen zu einem großen Ganzen zusammensetzen.
Der große Spannungsbogen wird vom Autor dabei aufgespannt und zugleich offen gehalten: Was ist wirklich dran an der Geschichte und wie geht es weiter und welches Ende wird es nehmen? Welche Rolle spielt eigentlich Luisa, die Jugendfreundin des Augenarztes Marco. Kann man ihm mehr trauen als seiner Frau?
Auf raffinierte und anspruchsvolle Weise verwickelt der Autor den Leser in die Beziehungsgeschichte voller Verwicklungen und einem stetigen Auf und Ab der Emotionen.
Große Fragen des Lebens werden von Sandro Veronesis in literarischer Form bearbeitet: Was ist die wahre Liebe, wem kann ich trauen und welche Lebenslügen tragen wir mit uns herum.