Wie ein Puzzle

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katercarlo Avatar

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Das Buch soll sich wie ein Puzzle Stück für Stück zusammensetzen. Das hat der Autor selbst gesagt und es ist ihm gelungen. Fetzen aus verschiedenen Zeiten, Lebensabschnitten verschiedener Personen, Briefen und Gesprächen werden nach und nach zusammengesetzt. Sodass am Anfang viele Fragen entstehen und zum Weiterlesen drängen, aber am Ende alles gesagt ist und zu einem runden Abschluss findet.
Dabei gefällt mir der besondere, verspielte und experimentelle Erzählstil am besten, während mein größter Kritikpunkt ist, dass die Erzählung sich phasenweise immer wieder zieht und im Kreis dreht.
Der Autor hat ebenfalls gesagt, wenn man Tragödie an Tragödie reiht, mit glücklichen Momenten, Lachen und andrem vermengt, kommt am Ende keine neue Tragödie heraus, sondern das Leben. Damit mag er recht haben, doch das Leben des Protagonisten Marco scheint mir schon gefüllt mit besonders vielen Tragödien. Marco erlebt unzählige Höhen und Tiefen. Mir als Leser bleibt keine andere Wahl als alles mitzufühlen und mitzuerleben. Gleichzeitig zwingt mich dieser besondere, feinfühlige Protagonist dazu mir eine Meinung zu ihm zu bilden. Das ist nicht leicht, aber spannend. Und macht die Längen in der Handlung teilweise wieder wett.
So entsteht ein authentischer Roman, der sich durch eine tiefsinnige Erzählung mit einzigartigem Aufbau überzeugt und so tatsächlich ein spannendes Puzzle wird.