Vielschichtig

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
gisel Avatar

Von

Thomas Flett lebt als Krabbenfischer mit seiner Mutter zusammen in Longferry, im England der Sechzigerjahre. Er ist Anfang zwanzig, seinen Vater hat er nie kennengelernt. Wie schon sein Großvater arbeitet er als Krabbenfischer und erntet so einen kärglichen Lohn, mit dem er sich und seine Mutter gerade mal so über Wasser halten kann. Dabei ist er der letzte Krabbenfischer am Ort, alle anderen haben bereits aufgegeben. Dafür aber kennt er das Meer und die Gezeiten wie kein anderer. Als der amerikanische Regisseur Edgar Acheson nach Longferry kommt, will er unbedingt Thomas anheuern für sein neues Filmprojekt, und bringt damit Thomas' alltägliches Leben in Erschütterung...

Die Geschichte ist eher kurz geraten, und doch zeigt sie äußerst viele verschiedene Schichten. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen, die neue Aspekte auftun. So ist es denn kein Wunder, wenn das, was anfangs äußerst langweilig daherkommt – Thomas' scheinbar so eintöniges Leben – ganz viele neue Nuancen erhält, um dann ganz überraschend irgendwo ganz anders anzukommen. Dabei nutzt der Autor Benjamin Wood einen äußerst bildhaften Schreibstil, so dass man sich als Leser selbst im Nebel mitten im Meer wiederfindet.

Diese Geschichte über einen jungen Mann hallt noch lange nach, und ich bin mir sicher, dass sie bei jedem erneuten Lesen neue Aspekte enthüllt. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.