Was, wenn wir unser Leben ändern könnten?

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Was, wenn wir unser Leben ändern könnten?

Die Frage hat Thomas sich eine lange Zeit wohl nicht gestellt. Er ist Anfang 20, die Geschichte spielt in den 1960er Jahren und er ist ein Krabbenfischer, wie schon sein Opa es war. Tag ein, Tag aus. Zusammen mit seiner Mutter lebt er in einem Dorf an der englischen Nordseeküste.

Eigentlich hat er nur zwei Träume. Gitarre spielen und Joan. Bis eines Tages ein Regisseur zu ihm kommt, um ihn zu begleiten. Kann diese Begegnung sein Leben ändern?

Man muss sich hier auf ein Buch einstellen, das leise daherkommt. Es beschreibt die Landschaft und das Leben von Thomas, aber das in einem ruhigen Ton. Es ist kein schneller Zusammenschnitt, sondern ein Leben, das eigentlich ohne jegliche Abwechslung gelebt wird. Bis eben dieser eine Besuch kommt. Erst als der neue Lover der Mutter vermutet, entpuppt es sich als Besuch und eine Wendung für Thomas.

Die Natur und Thomas leben hier schon fast in einem Einklang. Sie zeigt seine Emotionen. Etwas trist, grau und neblig. Und auch wenn es sich erstmal anhört, als wäre es zu deprimierend, bringt es doch im Laufe der Geschichte einen kleinen Hoffnungsschimmer. Es zeigt zudem die Sehnsucht nach Veränderungen, dass man aus seinem Alltag ausbrechen kann und nicht alles als gegeben hinnehmen muss.

Was für mich persönlich etwas gewöhnungsbedürftig war, war, dass das Buch fast ohne Kapitel und Absätze geschrieben wurde. Ich mache gern nach ein paar Kapiteln eine Pause zum Nachdenken. Diese Trennung hilft mir, einen Punkt zu finden, an dem ich anhalten kann. Aber das ist nur meine persönliche Empfindung.

Alles in Allem ist es ein Buch, welches zum Nachdenken anregen möchte. Man muss sich Zeit nehmen und vor allem in der Stimmung dazu sein. Es ist kein Buch für Zwischendurch. Aber wenn man sich darauf einlässt, kann es in einem Spuren hinterlassen.

ISBN: 978-3755800613
Umfang: 224 Seiten
Autor: Benjamin Wood
Verlag: Dumont
Veröffentlicht. 25.07.25