Donnerschlag im Tiefschlaf

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Der Adrenalinstoß, der einen bei diesem Naturphänomen frühmorgens ereilt, gleicht dem Gefühl, was ich bei der Leseprobe hatte: Ein Kribbeln bis in die Haarspitzen und das Wissen, dass man sich selbst unter der Bettdecke verstecken kann und nicht nur eine 3:1 Chance auf ein Überleben zusammen mit dem Partner hat. Es hätte zwar einen gewissen Überaschungseffekt, wenn Hunter seinen Partner dem sicheren Tod überlassen würde, aber auch wenn Chris Carter momentan in London lebt - diesen superschwarzen Ansatz traue ich ihm doch nicht zu.

Dafür liefert seine Leseprobe Futter für einige kleinere Schmunzler: Eine hübsch gemusterte Boxer-Shorts, ein Partygirl, das sein Los mit Humor und einen potenziellen Freier auf die Schippe nimmt, eine andere hübsche Dame, die den Kommissar total verwirrt - diese Teile der Leseprobe sind Ruhepole in einer Story, die dazu fähig zu sein scheint, dem Leser den Atem zu rauben: Ein Ermittler, der fast tot nur unter Einsatz des eigenen Lebens gerettet werden kann, eine grausam zugerichtete Leiche und ein Serienmörder, der eigentlich gefasst schien, - und das schon auf den ersten 30 Seiten. Ich hoffe, dass Chris Carter sein Tempo und die Spannung halten kann - dann ist dieses Buch garantiert eines derjenigen, die man nicht mehr aus der Hand legt, bis die letzte Seite gelesen ist, - ganz egal, ob morgen ein Arbeitstag ist.

Definitiv eine der besten Leseproben von vorablesen, wenn nicht sogar die beste bis jetzt.