Perfide Kreuzigungen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
savanna Avatar

Von

Thriller, die unter Garantie von mehreren Leichen und damit einem perfiden Serienkiller handeln, machen mir immer Angst. Aber ohne diese Angst gäbe es wohl keine solche fast grenzwertige Unruhe, die den Leser fest im Griff hat, und mit dem eine solche Story wohl alles erfüllt, was ein Titel aus dem Genre "Spannendes" mitbringen sollte.

Obwohl ich die Leseprobe bewusst mit großer Distanz angegangen bin - warum müssen es immer junge, attraktive Frauen als Opfer sein? - muss ich sagen, dass ich den Auszug hoch interessiert und sehr zügig durch gelesen habe. Einem "Ich will jetzt aber sofort wissen wie es weiter geht"-Gefühl konnte ich mich nicht erwehren, auch wenn ich trotzdem betonen will, dass die angedeuteten "Spielchen" oder "Ritale" des Mörders schlichtweg ekelhaft sind. Ich weiss bei solchen Beschreibungen nie, was zuerst da war - die Phantasie in der Literatur oder der Wahnsinn in der Realität?

Im Mittelpunkt  der Leseprobe steht Detective Robert Hunter, den der Leser über drei gänzlich unterschiedliche Ausschnitte beruflich wie privat etwas kennen lernt. Beruflich abgeklärt und souverän, privat jedoch durchaus charmant bis ein wenig vertrottelt, ist Hunter einem Serienkiller auf der Spur. Nur an Hand der Buch-Beschreibungen wissen wir bereits, dass es sich dabei um einen religiösen Fanatiker handeln muss... 

Typisch für einen Thriller sind kurze, prägnante Dialoge und ein geschickt gesetzter Zeitsprung. Mein erster Eindruck über den Autor Chris Carter ist, dass er unter Garantie versteht, einen Spanungsbogen über die gesamten Entwicklungen zu halten. So, wie er die Spannung schon in der kurzen Leseproe aufbauen konnte, verspricht das ein verdammt guter Thriller zu werden. Ich für meinen Teil würde ihn um Himmels willen nicht abends lesen - aber dafür tagsüber um so lieber!