Spannung, Blut und die Neugier ist geweckt!

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bertidunsche Avatar

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Für einen Thriller ist das Cover und die Farbgestaltung gut gewählt; der Titel spricht mich jedoch nicht an. Zwar wurde der Originaltitel “The Cruzifix Killer” sozusagen 1:1 übersetzt, er ist mir dennoch zu reißerisch. Als Namen einer Sonderkommission bzw. interner Bezeichnung des Mörders bei der Polizei kann ich mir diese Namensgebung gut vorstellen; bei einem Film mit diesem Titel denke ich an Blut, Gewalt, möglicherweise Perversität. Was kann ich bei einem Buch mit diesem Titel erwarten?

Die Leseprobe beginnt wie erwartet und ließe sich auch sehr gut filmisch umsetzen. Im “Prolog” erfährt der Leser, dass der Partner von Detective “Jäger” Hunter, Carlos Garcia, von einem bekannten Täter brutal gequält wird und Detective Hunter nun auf perfide Art und Weise damit konfrontiert wird, seinen Partner zu retten und damit auch möglicherweise sein eigenes Leben aufs Spiel zu setzen. Carter beschreibt die Szene in knappen, aber plakativen und damit sehr eindringlichen Worten und erzeugt damit eine greifbare Spannung. Am Ende bleibt der Leser fast atemlos zurück, fühlt mit Hunter und brennt darauf zu erfahren, wie dieser sich aus seiner mißlichen Lage befreien wird.

Allerdings springt der Roman dann jedoch in die Vergangenheit, genauer gesagt fünf Wochen zurück. Während eines Clubbesuches der “Luxusbegleiterin für Gentleman” Jenny und ihrem Zuhälter D-King wird diese von einem attraktiven Mann angesprochen, mit einer Droge betäubt und von ihm mitgenommen. In der darauffolgenden Szene erfährt der Leser, dass der im Prolog entführte Garcia erst vor kurzem Hunters Partner geworden ist. Hunter, der eine Nacht mit einer ihm bis dato unbekannten Frau verbracht hat und diesbezüglich von Gedächtnislücken geplagt wird, wird zu einem Tatort gerufen. In einer abgelegenen Holzhütte wurde an einer Frau, möglicherweise an der mit Drogen außer Gefecht gesetzten Jenny, ein perfider Mord verübt und die Leiche in erschreckender Art und Weise drapiert.

Nach einem rasanten Einstieg wird im zweiten Teil der Leseprobe das Tempo etwas gedrosselt, dennoch steigt durch den entdeckten Mord am Ende die Spannung wieder erheblich an. Meine Neugier ist sicherlich geweckt und das Buch ist bereits auf meine Wunschliste gewandert, doch stilistisch und sprachlich hätte ich mir noch den ein oder anderen Feinschliff gewünscht. Die Leseprobe zeichnet sich durch eine recht einfache Sprache aus, das könnte sich im Verlauf des gesamten Romans als ein wenig störend erweisen. Darüber hinaus wird sich die Geschichte hoffentlich nicht zu einer blutrünstigen Massenabschlachtung entwickeln. Die Tatsache, dass Chris Carter forensische Psychologie studiert und sechs Jahre im Psychologenteam der Staatsanwaltschaft gearbeitet hat, läßt mich auf einen gut durchdachten und damit spannenden Thriller hoffen. Eine Mischung aus mäßig blutigem Thriller, Spannung und Psychologie wäre perfekt.