Hart. Härter. Carter ;-)

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kaddelkatja Avatar

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Vor 1,5 Jahren haben der Profiler Robert Hunter vom LAPD und sein Partner Scott den Kruzifix-Killer dingfest gemacht. Dieser wurde zum Tode verurteilt und ihm wurde die Todesspritze gesetzt. Sein besonderes Merkmal war, dass er den Opfern ein Kreuz in den Nacken geritzt hat. Dieses Wissen wurde zum damaligen Zeitpunkt geheim gehalten. Nach all den Monaten wird wieder eine Leiche mit einem geritzten Kreuz gefunden. Hunter hatte in der Vergangenheit bereits das Gefühl, dass sie nicht den richtigen Serienmörder erwischt hatten. Bestätigt sich nun diese Annahme? Leider steht ihm Scott nicht mehr zur Seite, da er bei einem Unfall gestorben ist. Der "Grünschnabel" Garcia wird Robert vorgesetzt und beide bilden nun ein Team, dass sich erst einmal finden muss...

Meinung:

Ich bin ein Wiederholungstäter. In 2022 habe ich den 12. Band "Blutige Stufen" gelesen und war wieder total begeistert von dem Carter-Thriller aus der Hunter-Garcia-Reihe. Leider habe ich einige Teile der Serie übersprungen und bin daher zu dem Entschluss gekommen, dass ich in 2023 alle 12 Bände noch einmal bzw. zum ersten Mal lesen möchte.

Im Januar 2023 bin ich (nicht alleine!) mit DER KRUZIFIX-KILLER (also 1. Monat = 1. Band) gestartet. Und war wieder restlos begeistert. Wie nicht anders von Chris Carter gewohnt, fällt er sofort mit der Tür ins Haus und man sieht sich beim Aufschlagen des Buches gleich mit einem Schreckensmoment konfrontiert. Der brasilianische Autor fängt mitten im Geschehen an und stellt Robert eine brenzliche Aufgabe, um seinen neuen Partner zu retten. Und dann erfolgt eine Rückblende und es ist 5 Wochen vorher. Sehr gut inszeniert und gelöst meiner Meinung nach.

Der Schreibstil von Chris Carter hat eine unheimliche Sogwirkung auf mich und so erging es mir auch mit diesem Print. Ich habe die Broschur aufgeschlagen und konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Mein Lesefluss musste leider manchmal unterbrochen werden, aber ich konnte es nie erwarten, weiter zu schmökern und mitzurätseln.

Das Lesetempo ist super und trotz der ganzen Ermittlungsarbeit von Hunter und Garcia muss ich sagen, dass auf dem Titelblatt zu Recht das Wort THRILLER benutzt wird (und nicht Krimi). Es wird dem Leser immer wieder das Gefühl gegeben, mitten im Geschehen (und bei den Morden dabei) zu sein und die Recherchen werden realitätsnah und nachvollziehbar dargestellt. Natürlich wird im Reihenauftakt auch auf die Charaktere der Protagonisten und das Privatleben eingegangen. Ich fand dies aber in einem guten Maß eingebunden und es wurde die Mördersuche in dem Debutroman von Carter in den Vordergrund gestellt. Die Wendungen sind gelungen und die unterschiedlichen Perspektivwechsel sowie die kurzen Kapitel halten die Spannung konstant auf einem hohen Level.

Die Auflösung war für mich nachvollziehbar und nicht so schnell zu erahnen, wobei ich sagen muss, dass mir beim Reread des 1. Teils aufgefallen ist, dass mir die Handlung völlig entfallen war - aber ich wusste nach einiger Zeit wieder, wer der Serienkiller war... oder ich ahnte es zumindest ;-)

Bei Chris Carter weiß man eigentlich worauf man sich einlässt, wenn man schon einen Thriller von ihm gelesen hat. Die Tatorte sind nichts für schwache Nerven. Die Handlung beinhaltet viele explizit beschriebene Szenen.

Der 480seitige Print ist am 10.06.2009 beim Ullstein Verlag erschienen und somit schon fast 14 Jahre alt - WAHNSINN! Das Cover finde ich bildlich und farblich sehr ansprechend und es ist ein eindeutiger Eyecatcher.

Fazit:
Es gibt von mir natürlich eine klare Leseempfehlung für diesen hervorragenden Carter. Ich bin begeistert und vergebe sehr gerne 5/5 Sterne ***** (Beim ersten Lesen vor über 10 Jahren waren es nur 4/5 Sterne *gg*)

--> am 07.03.2023 neu verfasst, da ich das TB noch einmal im Januar 2023 gelesen habe!