Rasanter Thriller mit flachem Showdown

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Die Leseprobe gewährte einen so fulminanten Einstieg in das Erstlingswerk von Chris Carter, dass ich den Krimi bei Erscheinen sofort gekauft habe, so groß war die Neugier.

Ich wurde nicht enttäuscht, da Carter den Spannungsbogen über sein Gesamtwerk aufrechterhalten kann und es einem schwer fällt, die Lektüre zu unterbrechen, so sehr zieht die Geschichte den Leser in ihren Bann.

Sprache und Stil des Autors gefallen mir gut; das mit 480 Seiten für einen Krimi schon recht umfangreiche Werk läßt sich sehr angenehm lesen, die Sprache ist weder zu platt noch zu hochgestochen.

Den Krimi kann ich jedoch nicht zartbesaiteten Lesern empfehlen, da mit blutigen Morden und sonstiger Qual und Pein nicht gegeizt wird, ganz im Gegenteil. Die Phantasie oder vielleicht auch die Erfahrung des Autors als forensischer Psychologe kennt keine Grenzen.

Ein wenig schwach kommt für meinen Geschmack der Showdown daher und fällt im Vergleich zu dem bis zum Finale stetig aufgebauten Spannungsbogen erheblich ab; deswegen vergebe ich nur vier Sterne. Schade, da hätte ich mir mehr gewünscht, das Potential ist mit Sicherheit vorhanden. Auch hatte ich recht schnell einen Verdacht, wer der “Kruzifix-Killer” sein könnte; durch ein wenig Sorgfalt hätte man dies meines Erachtens  mehr verschleiern können.

Alles in allem ist das Erstlingswerk von Chris Carter ein solider Thriller, den ich allen Fans von beispielsweise Tess Gerritsen und Mo Hayder nur empfehlen kann. Sollte sich aus diesem Roman eine Serie entwickeln, würde ich auch die weiteren Teile vorbehaltlos kaufen. Wünschen würde ich mir dann aber noch, dass Carter die aufgrund seines Berufes gewonnen Kenntnisse und Erfahrungen noch intensiver verarbeiten und so seine folgenden Geschichten um etwas mehr Tiefgang  bereichern würde.