Düster, packend, absolute Hochspannung

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Bereits der 1. Fall aus der Feder des Autors hat mich gefesselt und mit unerwarteten Wendungen überrascht. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen, die zu meiner Begeisterung mehr als erfüllt wurden.
Silje Thomsen wird von ihrem geschiedenen Mann als vermisst gemeldet , was die Polizei zu keiner größeren Suchaktion animiert. Nur Kommissarin Thulin ist alarmiert, als verstörende Nachrichten auf Siljes Handy gefunden werden. Sie wurde von einem Stalker mit Fotos und Kinderreimen in Panik versetzt. Unterstützung erhält Thulin von Hess, mit dem sie eine persönliche Vergangenheit hat, die sie heute noch beschäftigt. Gerade als die beiden einer vielversprechenden Spur nachgehen, wird die übel zugerichtete Leiche Siljes gefunden. Der Ehemann gerät unter Verdacht. Dann wird ein weiteres Opfer gefunden, auf dessen Handy ähnliche Nachrichten entdeckt werden. Fieberhaft suchen die Beamten nach Verbindungen zwischen den beiden Fällen . Der Ermittlungsdruck durch die öffentliche Meinung wächst.
Als es zu einem weiteren Zwischenfall kommt, scheint der Täter endlich gefasst. Obwohl es einige lose Enden in den Ermittlungen gibt und trotz vehementer Bedenken seitens Thulin und Hess , wird der Fall als geklärt angesehen. Überschattet werden die brutalen Morde von Hess persönlicher Tragödie, die ihn ablenkt und zu einer tödlichen Situation führt.
Ich bin einfach begeistert ! Allein schon die Idee, das Stalking als Versteckspiel zu gestalten, etwas an dem Kinder ihren Spaß haben, empfand ich als gelungen und makaber. Gut dargestellt wurde die Panik der Opfer und deren verzweifelten Versuche, dem Stalker zu entkommen. Dem gegenüber stehen die vergeblichen und manchmal halbherzigen Versuche der Polizei, den Verursacher zu ermitteln und ihm Einhalt zu gebieten . Auch meine Gefühle wurden in starkem Maße angesprochen und haben zu meinem Lesevergnügen beigetragen. Zu meinem Mitgefühl gegenüber den Opfern , gesellte sich meine Wut über einige Polizeibeamte, die den Fall als Chance für einen Karrieresprung oder als Möglichkeit , sich an Kollegen zu rächen, betrachtet haben. Besonders betroffen hat mich das geschilderte Leid der Mutter eines Opfers, dessen Ermordung schön länger zurückliegt, gemacht. Sie hofft , dass die jetzigen Ermittlungen auch zum Mörder ihrer Tochter führen. Diese Seite eines Mordfalls findet selten in dieser Intensität Eingang in eine Krimihandlung. Hier passte es perfekt in das Gesamtpaket.
Der Showdown hat mein Nervenkostüm nochmals auf eine harte Probe gestellt und führte für mich zu einem angemessenen und befriedigendem Ende