Sehr spannender Thriller
Søren Sveistrup liefert mit Der Kuckucksjunge erneut einen atmosphärisch dichten und psychologisch raffinierten Thriller ab, der bereits auf den ersten Seiten spürbar macht, warum der Autor zu den erfolgreichsten skandinavischen Spannungsstimmen zählt. Im Mittelpunkt steht die Kommissarin Naia Thulin, die nach dem Verschwinden von Silje Thomsen mit einer verstörenden Spur konfrontiert wird: Auf dem Handy der Vermissten befindet sich die letzte, unheilvolle Nachricht „Hab dich“ – dieselbe Botschaft, die schon in einem früheren Fall eine junge Frau kurz vor ihrem Tod erhalten hat. Widerwillig muss Thulin sich wieder mit ihrem ehemaligen Partner Mark Hess zusammentun, mit dem sie seit den Ereignissen um den Kastanienmann eigentlich keinen Kontakt mehr haben wollte. Doch die Dynamik zwischen den beiden – geprägt von gegenseitigem Respekt, unausgesprochenen Konflikten und der Last vergangener Entscheidungen – verleiht dem Ermittlungsduo eine besondere Tiefe, die den Roman zusätzlich trägt.
Sveistrup gelingt es meisterhaft, Spannung auf mehreren Ebenen gleichzeitig aufzubauen: Neben dem Verschwinden Siljes taucht eine brutal zugerichtete Leiche auf, und ein weiterer Vermisstenfall deutet darauf hin, dass der Täter einem perfiden Muster folgt. Das wiederkehrende „Hab dich“ wirkt wie ein psychologischer Fingerabdruck – eine Botschaft der Kontrolle, der Angst und des Besessenseins. Diese psychologische Komponente hebt Der Kuckucksjunge aus der Masse der Thriller heraus, denn hier geht es nicht nur um Täter und Opfer, sondern um Macht, Identität und die Zerbrechlichkeit menschlicher Beziehungen.
Wie man es von skandinavischen Krimis gewohnt ist, spielt die Atmosphäre eine zentrale Rolle: Die graue, verregnete Kulisse Kopenhagens legt sich wie ein Schleier über die Handlung und verstärkt die bedrückende Stimmung, die von Kapitel zu Kapitel dichter wird. Sveistrups Schreibstil ist klar, präzise und gleichzeitig emotional aufgeladen; er zeichnet seine Figuren komplex, verletzlich und realistisch, ohne ihnen ihre berufliche Härte zu nehmen. Thulin und Hess sind keine makellosen Helden, sondern Menschen, die an ihren eigenen Lebenserfahrungen genauso schwer tragen wie an dem Fall, den sie zu lösen versuchen.
Ein möglicher Kritikpunkt ist, dass der Roman durch seine Vielzahl an Strängen und Perspektiven eine gewisse Aufmerksamkeit fordert. Wer jedoch eine Vorliebe für verschachtelte Fälle und psychologische Spannung hat, wird genau das an diesem Buch schätzen. Die Brutalität mancher Szenen mag nicht für jeden geeignet sein, doch sie dient dem realistischen und kompromisslosen Ton des Romans.
Insgesamt wirkt Der Kuckucksjunge wie ein würdiger Nachfolger zu Sveistrups bisherigen Erfolgen: intelligent konstruiert, atmosphärisch stark und mit einer emotional wie psychologisch fesselnden Fallstruktur. Der Thriller hat das Potenzial, sich zu einem der spannendsten skandinavischen Titel seines Erscheinungsjahres zu entwickeln – intensiv, düster und absolut packend.
Sveistrup gelingt es meisterhaft, Spannung auf mehreren Ebenen gleichzeitig aufzubauen: Neben dem Verschwinden Siljes taucht eine brutal zugerichtete Leiche auf, und ein weiterer Vermisstenfall deutet darauf hin, dass der Täter einem perfiden Muster folgt. Das wiederkehrende „Hab dich“ wirkt wie ein psychologischer Fingerabdruck – eine Botschaft der Kontrolle, der Angst und des Besessenseins. Diese psychologische Komponente hebt Der Kuckucksjunge aus der Masse der Thriller heraus, denn hier geht es nicht nur um Täter und Opfer, sondern um Macht, Identität und die Zerbrechlichkeit menschlicher Beziehungen.
Wie man es von skandinavischen Krimis gewohnt ist, spielt die Atmosphäre eine zentrale Rolle: Die graue, verregnete Kulisse Kopenhagens legt sich wie ein Schleier über die Handlung und verstärkt die bedrückende Stimmung, die von Kapitel zu Kapitel dichter wird. Sveistrups Schreibstil ist klar, präzise und gleichzeitig emotional aufgeladen; er zeichnet seine Figuren komplex, verletzlich und realistisch, ohne ihnen ihre berufliche Härte zu nehmen. Thulin und Hess sind keine makellosen Helden, sondern Menschen, die an ihren eigenen Lebenserfahrungen genauso schwer tragen wie an dem Fall, den sie zu lösen versuchen.
Ein möglicher Kritikpunkt ist, dass der Roman durch seine Vielzahl an Strängen und Perspektiven eine gewisse Aufmerksamkeit fordert. Wer jedoch eine Vorliebe für verschachtelte Fälle und psychologische Spannung hat, wird genau das an diesem Buch schätzen. Die Brutalität mancher Szenen mag nicht für jeden geeignet sein, doch sie dient dem realistischen und kompromisslosen Ton des Romans.
Insgesamt wirkt Der Kuckucksjunge wie ein würdiger Nachfolger zu Sveistrups bisherigen Erfolgen: intelligent konstruiert, atmosphärisch stark und mit einer emotional wie psychologisch fesselnden Fallstruktur. Der Thriller hat das Potenzial, sich zu einem der spannendsten skandinavischen Titel seines Erscheinungsjahres zu entwickeln – intensiv, düster und absolut packend.