Wenn magische Küsse die Sinne verwirren...

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shanna Avatar

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...werden für eine kurze Zeit die sehnlichsten Wünsche wahr! Die etwas düstere und geheimnisvolle Atmosphäre im Haus der Nightbirds hat mich gleich in ihren Bann gezogen. Es ist faszinierend und anschaulich beschrieben, wie Lord Teneriffe ihre Dienste in Anspruch nimmt. Seine Anspannung, etwas Verbotenes zu tun, ist dabei hautnah zu spüren und zeigt den eindringlichen Schreibstil der Autorin, der mir ausnehmend gut gefällt. Man kann sich sofort in die Charaktere hineinversetzen und ihre Gefühle nachvollziehen. Ob es sich nun um den Lord oder eines der Mädchen handelt. Bei dem glamourösen Maskenball werden deren gänzlich unterschiedlichen Wesenszüge deutlich geschildert. Die forsche, selbstbewusste Mathilde, die unsichere, heimwehgeplagte Aesa und Sayer, die ich für die bisher interessanteste Figur halte, da sie sich zeitweise als Taschendiebin ihren Lebensunterhalt verdienen musste und eigentlich gar keine Nightbird sein wollte. Sie alle sind authentisch dargestellt und haben jede für sich eine eigene Geschichte. Es wird spannend, sie dabei zu begleiten, wie sie ihre Aufgaben erledigen und welche Gefahren ihnen dabei begegnen werden.

Allerdings ist schon jetzt der Druck spürbar, der auf den Mädchen lastet, da sie sich möglichst schnell verheiraten sollen. Die gesellschaftlichen Gepflogenheiten erinnern stark an die Zeit des Regency, da auch hier von Saisons die Rede ist und weibliche Dienstboten ungestraft bedrängt werden dürfen. Sogar Aesa muss von Matilde vor den Zudringlichkeiten eines schmierigen, alten Lords gerettet werden. Da zeigt sich schon jetzt, dass junge, unverheiratete Frauen sich in Acht nehmen müssen.

Da die Identitäten der Nightbirds zu ihrem Schutz ein wohl gehütetes Geheimnis sind, hat es mich sehr überrascht, dass Matilde sich im Gespräch mit Tenny so provozieren lässt, dass sie sich ihm offenbart. Das wird sie bestimmt sehr bald bitter bereuen und auch ihre Mutter und Großmutter werden davon nicht begeistert sein. Ich würde am liebsten gleich weiterlesen und denke, dass mir das gesamte Buch genauso gut gefallen wird, wie die Leseprobe!