join me (in death)

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evelynpagel Avatar

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Traurig, aber nicht zu melanchonisch beschreibt Sarah Lukas den Schmerz von Sophie über den Tod ihres Verlobten Rafael (Rafe), der in Kolumbien von Guerilleros erschossen wurde.

Sophie, eine Fremdsprachenkorrespondentin, schwelgt nach Rafe´s Tod in Paris in Erinnerungen und sehnt sich verzweifelt nach ihm, gibt sich in ihrer Trauer sogar selbst die Schuld an seinen tragischen Tod. Von Trauer und Missmut verzehrt macht sie sich selbst runter, von Selbstbewusstsein keine Spur. Am liebsten möchte sie von ihrer Umwelt gar nicht mehr wahrgenommen werden und geht täglich in einen Fremdsprachenkurs, um nicht als Deutsche, als Ausländerin in Paris aufzufallen.

Sie ist deshalb in Paris, weil ihr dort Rafe vor seinem Tod ein Jahr zuvor einen Heiratsantrag gemacht hat und nun klammert sie sich verzweifelt an jede schöne gemeinsame Erinnerung daran.

Nachdem sie - von Verfolgungswahn getrieben - aus einem Cafe´flüchtet, in dem sie sich mit befreundeten "Nachtschwärmerinnen" aus dem Fremdsprachenkurs treffen wollte, und auf dem Weg zur Seine das Lied "join me" von Him vernimmt, entschließt sie sich, sich umzubringen. Als sie auf das Geländer der Flussbrücke klettert, um von dieser zu springen, sieht sie auf den unten durchfahrenden Kahn Rafe mit zwei anderen Männern. Panisch, nach dem einzigen Lebensinhalt Rafe suchend, hetzt sie dem alten Kahn hinterher, erreicht ihn aber nicht mehr und kehrt enttäuscht und erschöpft in ihre Wohnung zurück. Ihrer Vermieterin vertraut sie sich an, die ihr kein Wort zu glauben scheint...

War der Mann auf dem Kahn wirklich Rafael und welche Aufgabe hat er nun als Engel, wie es in der Inhaltsangabe steht? Als Engel auf die ERde zurückgesandt ("Rafael bedeutet "Gott hilft heilen") hat er eine neue Aufgabe. Aber er kann sich an Sophie nicht erinnern. Wird er das vielleicht noch?

Sehr spannend und mitreißend geschrieben, ich finde Sarah Lukas´Leseprobe sehr interessant! Auch wenn die Inhaltsangabe etwas an "Stadt der Engel" erinnert...