Zu emotional

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jerri Avatar

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Man lernt Sophie kennen, die in Paris um ihren Verlobten Rafe trauert, der bei einem tragischen Zwischenfall in Kolumbien, wo er als Arzt bei einer Hilfsorganisation arbeitete, ums Leben kam. Sie irrt eines Abends nach einem Barbesuch durch die Straßen Paris’ auf dem Weg nach Hause, kommt an der Seine vorbei, hört ein trauriges Lied und sitzt im nächsten Moment auf der Brüstung, um in die Seine zu springen. Auf einem vorbeifahrenden Schiff glaubt sie dann im Schein eines Feuerzeugs ihren geliebten Rafe zu erkennen.

Bitte? So einfach und schnell sind Selbstmordgedanken umgesetzt? Das geht mir ein bisschen zu schnell. Ok, Sophie ist voll von Trauer, das wird dem Leser ja geradezu aufgedrängt in den Gedanken der herumirrenden Sophie. Aber so schnell den auf einmal aufkommenden Gedanken umsetzen? Nein, das glaube ich dann doch nicht.

Und dann die Szene, als sie sozusagen an der Brüstung hängt und auf einem unter ihr vorbeifahrenden Schiff drei Männer im Schein eines Feuerzeuges sieht, wobei sie in einem von ihnen ihren verstorbenen Verlobten zu erkennen glaubt. Das ist ja so wie in den alten Filmen, wo eine Kerze im Raum angezündet wird und schon ist der ganze Raum taghell erleuchtet. So eine Kerze hab ich noch nirgendwo gefunden. Da halte ich es für ausgeschlossen, dass sie in ihrer Situation jemanden erkennt, zumal dieser Jemand auch noch tot sein soll.

Aber wahrscheinlich denke ich einfach zu logisch.

Davon abgesehen ließ sich die Leseprobe leicht und locker lesen. Auf etwas Mystisches, wie in der Beschreibung angedeutet, lässt sich aber noch nicht schließen. Auf den ersten Blick scheint es ein gewöhnlicher Liebesroman zu werden. Dabei wartet man als Leser geradezu, endlich den (gefallenen) Engel kennenzulernen ...