Nicht so spannend wie erwartet

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mysticcat Avatar

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Bei "Der Kuss des Kaisers" habe ich mir einen spannenden Wienkrimi erwartet, der mit viel historischem Bezug nicht nur die Lebensweise der damaligen Zeit aufgreift, sondern auch einen großen Bezug zur Kunst hat.

Im Rahmen des ersten Falls begleitet man sowohl den Polizisten, der sehr stark in den Konventionen der damaligen Zeit und dem Leben mit seiner Schwester verhaftet ist. Ansonsten bleibt die Figur viel zu blass für meinen Geschmack für den Auftakt einer Reihe.

Auch bei der Handlung selbst erfährt man über die handlungstragenden Personen leider überraschend wenig. Die Reinigungsdame ist jene Person, die den größten Fokus der Handlung einnimmt. Durch die Gewichtung der Beschreibbungen wurde mir die Handlung zu vorhersehbar - vor allem, da ich zum Ermittler so gar keinen Zugang gefunden habe.

Auch die Kunstwerke wurden nur sehr am Rande beschrieben, am meisten Freude hat mir beim Lesen die historische Umgebung gemacht, die teilweise heute noch erhalten ist. Die genannten Straßenzüge kenne ich in ihrer heutigen Erscheinung sehr gut, auch die Kunstsammlung habe ich selbst mehrmals besucht (ebenso wie das obere Belvedere), so dass zumindest hier das Kopfkino aktiv wurde.

Leider habe ich mir die Geschichte ganz anders im weiteren Verlauf vorgestellt und auf mehr Details zum Ermittler gehofft. Weitere Bände werde ich sicher nicht lesen.

Das Buch habe ich an einen historisch sehr interessierten Kollegen weitergeschenkt, der es bisher noch nicht gelesen hat.