Willkommen im Wien der Kaiserzeit!

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leseeinhorn Avatar

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Das Buch fällt optisch und haptisch durch seine Bindung und den Kartoneinband auf.

Herbst 1908: eine zerstückelte Leiche taucht in den Brunnen des Schlossparks Belvedere auf, allerdings ist der Kopf nicht auffindbar. Die Kriminalbeamten Pospischil und Frisch stehen vor einem Rätsel. Wer ist der Tote? Wo ist der Kopf? Wo ist das Motiv? Warum auf dem Anwesen das Thronfolger Franz Ferdinand bewohnt? Steht es im Zusammenhang mit der anstehenden Präsentation von Gustav Klimts Gemälde "Der Kuss" in der Modernen Galerie? Fragen über Fragen.

Die Autorin schafft es durch ihre Wortwahl (z.B. Polizeiagent) und den immer wieder eingestreuten Wiener Dialekt den Leser ins Wien der Kaiserzeit zu entführen. Der Krimi besticht neben Spannung v.a. durch den historischen Hintergrund: die damaligen Probleme von Familien (wenn z.B. der Hauptverdiener ausfällt) werden genauso schonungslos dargestellt wie das Leben und die Ansichten der gehobeneren Schichten, das Leben am Hof etc. Die gut zu lesende Geschichte überrascht mit einem aus meiner sich unerwartetem Ende.

Fazit: ein schöner Ausflug nach Wien für Krimifans, die ein bisschen historisch angehaucht sind